Agenda 2027: Masterplan für Blau-Weiß?

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Er ist Jahrgang 1961, seit seinem neunten Lebensjahr ein intensiver Freund des blau-weißen Fußballs, hat den Meistertitel 1974 im Stadion live miterlebt und ist seit 2001 auch aktiv beim FC Blau-Weiß Linz mit dabei: Walter Niedermayr löst im Sommer 2017 Langzeit-Präsident Hermann Schellmann an der Spitze des abstiegsgefährdeten Linzer Erstligisten ab. Niedermayr geht mit einer „Agenda 2027” ins Rennen und will den Klub auf neue, professionelle Beine stellen.

Blau-Weiß-Präsident im „Wochenblick”-Gespräch 

„Wochenblick”: Walter Niedermayr, Sie werden im Juni 2017 Hermann Schellmann an der Spitze des FC Blau-Weiß Linz ablösen. Wie sieht der genaue Ablauf aus?
Niedermayr: Ich werde als Geschäftsführer der neuen, ausgegliederten Profi GmbH tätig sein. Man kann es auch als Präsident definieren, obwohl ich auf diesen Titel keinen Wert lege.

Die Profi-GmbH gehört aber wiederum zu 100 Prozent dem Verein und ist diesem somit unterstellt.
Ja stimmt, der Verein wird der Gesellschafter der GmbH sein, wobei ich da auch als eine Art geschäftsführender Gesellschafter mit dabei bin. Im Vereinsvorstand wird es auch einen Umbruch mit völlig neuen Gesichtern geben. Hier sind wir aber noch mitten drin in den Überlegungen.

Die große Frage für viele ist natürlich: Welche Rolle wird der derzeitige, umstrittene Präsident Hermann Schellmann in Zukunft beim Verein spielen?
In der Vorstandssitzung wurde fixiert, dass sich Hermann Schellmann per 30.6.2017 aus dem operativen Geschehen zurückzieht und an das neue Team übergibt. Natürlich streben wir an, ihn als Ehrenpräsidenten weiter an Bord zu haben.

Sie sind seit 2001 beim Klub, haben aber bislang immer gezögert, den Schritt an die Spitze zu tun. Was hat Sie zum Umdenken bewogen?
Bisher hat es von den Rahmenbedingungen her nicht gepasst. Zudem sitzt im neuen Team in jedem Bereich einer, zu dem ich absolutes Vertrauen habe.

Warum kommt der Neustart erst im Sommer 2017 und nicht sofort?
Es gibt auch viel Formelles zu erledigen. Die Entscheidung des Vorstandes kam zudem relativ kurzfristig. Wir haben noch einiges durchzudenken. Mit einem möglichen Abstieg im Sommer hat das nichts zu tun.

„Agenda 2027”: Perspektive, Leitbild, Vision

Sie haben die „Agenda 2027” – einen Zehn-Jahres-Plan zur Professionalisierung des Vereins – ausgerufen. Warum dieser ungewöhnlich lange Zeitraum?
Das hat nichts damit zu tun, dass wir uns Zeit lassen. Wir wollen vielmehr ein Leitbild kreieren, eine Perspektive, eine Vision. Dazu wollen wir uns in den nächsten zehn Jahren Etappen setzen. Im Jänner 2017 wird es mit einem externen Berater einen Workshop geben. Anfang Februar 2017 werden wir dann die Inhalte der “Agenda 2027” im Rahmen einer Pressekonferenz präsentieren.

Stadionthema ist sehr wichtig

Welche konkreten Ideen gibt es bereits für diese Agenda?
Das Stadionthema ist sehr wichtig. Wobei es eher dahin geht, dass wir auf Dauer im Linzer Stadion bleiben. Sollten wir irgendwann tatsächlich in die Bundesliga aufsteigen, ist es unrealistisch, dass wir in einem ausgebauten Donauparkstadion spielen, da die Auflagen der Bundesliga nochmal erhöht wurden.

Der Abstieg in die Regionalliga droht. Geht es dann wieder zurück ins desolate Donauparkstadion?
Im Falle des Abstieges gehen wir davon aus, dass wir nur ein Jahr in der Regionalliga spielen. Es ist durchaus denkbar, dass wir dieses eine Jahr durchtauchen und mit den Heimspielen im Linzer Stadion bleiben.

Unterstützt uns und kommt wieder ins Stadion

Die Fans wurden trotz Aufstiegs immer weniger. Wie wollen Sie das ändern?
Liebe Fans: Unterstützt uns und kommt wieder ins Stadion, weil jetzt ein neues, schlagkräftiges Team an Bord ist und es wieder eine Vision und eine Perspektive gibt. Vor allem sollten jene, die mit dem „alten” FC Blau-Weiß Linz schon abgeschlossen haben, uns eine Chance geben.

2018 gibt es die Ligenreform mit zwölf Klubs in der Bundesliga und 16 in der Ersten Liga.  Für den FC Blau-Weiß Linz Chance oder Risiko?
Ich finde die Reform sehr gut. Österreich ist zu klein für 20 Profivereine. In den letzten Jahren war die Lizenzvergabe meist spannender als die Meisterschaft selbst. Mit der 16-er Liga wird es auf jeden Fall einfacher. Man kann auch jüngere Spieler einsetzen, ohne sofort in den Abstiegsstrudel zu geraten. Für uns ist es auf jeden Fall eine Chance, uns in der Ersten Liga zu etablieren.

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Alles Gute, Herr Präsident! 1

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