Seit 50 Jahren ist der gebürtige Schenkenfeldener Musiker Gerd Ruby (67) ein Fixpunkt der heimischen Rock`n-Roll-Szene, obwohl er nicht raucht, nicht kifft und nicht säuft. Stattdessen singt er noch immer mit derselben Begeisterung wie zu Beginn seiner künstlerischen Nebenerwerbstätigkeit.
Ein Porträt von Kurt Guggenbichler
Der in Rock-Musiker-Kreisen kursierende Spruch, wer sich an „Woodstock“ noch erinnern könne, der sei nicht dabei gewesen, träfe auf Ruby, der mit bürgerlichem Namen Rubenser heißt, gewiss nicht zu.
Denn auch wenn er bei diesem historischen Ereignis der Pop-Geschichte in den USA vertreten gewesen wäre, hätte er sich sehr wohl an dieses Open-Air-Spektakel erinnert.
Viel in Bewegung
„Man muss keine Drogen nehmen, um Spaß an der Musik zu haben“, sagt Ruby, den viele Oberösterreicher (und darüber hinaus) in den letzten 30 Jahren als hervorragenden Elvis-Interpreten erlebten.
Seine Stimme käme der des „King“ schon sehr nahe, schwärmen seine Fans, ebenso wie dessen Gestik. Da spielt es dann auch keine so große Rolle, wenn das Äußere – abgesehen von den Klamotten – nicht ganz Presleys Aussehen entspricht.
Doch mit 67 Jahren ist Ruby heute beweglicher als es wohl sein großes Vorbild in diesem Alter gewesen wäre, hätte Presley nicht schon mit 42 Jahren das Zeitliche gesegnet.
„Ich war immer sehr sportlich“, sagt Gerd, ein langjähriger Judoka und Träger des schwarzen Gürtels (3. Dan). Die kleine Kraftkammer, die sich Rubenser in seinem Mühlviertler Haus eingerichtet hat, nutzt er auch noch ziemlich intensiv.
Seine Sportlichkeit hat auch ein bisschen mit seinem beruflichen Vorleben zu tun. „Ich war drei Jahre beim Bundesheer“, erläutert Reserve-Wachtmeister Rubenser, der beim Panzerbataillon 14 in Wels diente, dazwischen auch schon einmal einen Ranger-Schnellsieder-Kurs absolvierte.
Singen ist Leben
Am Golan als UN-Soldat war er auch. In seiner Freizeit hat Ruby aber immer gerockt. Schon im Alter von 15, 16 Jahren ging es damit los.
Zuerst spielte er als Gitarrist (und Sänger) bei den „Candellights“ aus Gallneukirchen, später recht erfolgreich bei der Gruppe „Crew“.
Ab seinem 40. Lebensjahr etwa begann er auf Solopfaden zu wandeln und auch deutsche Schlager zu singen, die man extra für ihn komponierte.
Auch damit unterhält Ruby trefflich auf den vielen Festen, für die man ihn gerne bucht – so wie unlängst zum 5-jährigen Jubiläum der Konditorei Penn in Asten, wo auch Bürgermeister Karl Kollingbaum (SPÖ) den Gesängen Rubys lauschte und sich danach fürs „Wochenblick“-Foto mit ihm in Positur stellte.
Am 24. November lässt sich Ruby im Sportpark Pichling hören und auch bis Jahresende gebe es für ihn noch viel zu tun.
In die Rock’n-Roll-Pension dürfte er sich daher nicht so schnell begeben, zumal das Singen für ihn ein Lebens- elixier ist.
Dass man dafür auch Hanf rauchen müsste – wie ihm einmal geraten wurde –, kann er nicht verstehen. „Als Nichtraucher hatte ich sowieso nie Lust, mir ͵irgendetwasʹ reinzuziehen“, sagt er, außerdem sei er schon lange glücklich verheiratet und habe Verantwortung.