Den vielen guten Menschen, die wegen des Rassismus in den USA auf unseren Straßen regelrechte Schlachten entfesseln und die auch für jeden noch so kriminell gewordenen Asylsucher ein Helfersyndrom entwickeln, ist das Schicksal ihrer eigenen, schwer gebeutelten Landsleute offenbar ziemlich egal.
Ein Kommentar von Kurt Guggenbichler
Dies ist die bittere Erkenntnis der 53-jährigen Linzer Mutter Michaela Schäffer, die sich schon seit 20 Jahren um ihren blinden und geistig wie körperlich schwerstbehinderten Sohn Sven kümmert (Wochenblick berichtete). Ihr Problem ist ein reales und schwerwiegendes, weil sie den Buben nicht in ein Heim abschieben, sondern zu Hause pflegen möchte.
Daher fällt sie durch alle Sozialsysteme unseres Staates. Am Rand des Existenzminimums lebend, rettet sich Michaela so gut es geht durch die Jahre. Sie wäre oft der Verzweiflung nahe, wenn sie nicht für ihren Sohn stark sein müsste, wie sie sagt.
Von den Behörden und der Politik fühlt sie sich allein gelassen. Und auch keiner der sogenannten Gutmenschen, die sonst sogar für Pseudo-Probleme gleich wilde Gesellschaftskriege entfesseln, geht für Michaela auf die Straße.
Das korrekte Gendern und die Erfüllung der Frauenquote scheinen für diese Leute wichtiger zu sein als die konkrete Hilfe für eine Frau, die ihrem schwerbehinderten Kind noch ein halbwegs menschenwürdiges Dasein ermöglichen will. Ihr eigenes Leben bleibt dabei ohnehin auf der Strecke.