„Standing Ovations“ und vier Zugaben waren der Lohn des begeisterten Publikums für ein sehr emotionales Konzert der Egerländer im Linzer Brucknerhaus, wo Ernst Hutter mit seinem erfolgreichen Blasmusikorchester mehr als nur begeisterte.
Ein Beitrag von Leo Walch
Die alten und neuen Hits des Klangkörpers wurden enthusiastisch beklatscht, auch erstklassigen Bigband- und Musical-Sound bekamen die Zuhörer von den Egerländern vorgesetzt, was nicht überraschte.
Gereist wird immer gemeinsam
Denn die ausgezeichneten Musiker von Ernst Hutter, die wie er die Musik leben, wie er mir bei einer Plauderei am Nachmittag vor Konzertbeginn erzählte, können alles spielen. Daher sind die Egerländer auch sein ganzer Stolz. Gereist wird immer gemeinsam in einem Bus, wie es auch schon bei Ernst Mosch Brauch gewesen ist, der das Blasmusikensemble vor 61 Jahren gegründet hat.
Damals sei Rauchen im Bus noch erlaubt gewesen, erzählt Hutter, nicht zuletzt deshalb, weil Mosch selbst wie ein Schlot paffte. Die Luft im Fahrzeug sei manchmal so vernebelt gewesen, dass man kaum den Nachbar sehen konnte. Dafür war Mosch umso besser zu hören, vor allem wenn er sich auf vertrautem Terrain bewegte.
Von Moderator Edi Graf begleitet
Leicht zugänglich war dieser geniale Musiker normalerweise nicht, doch wenn man erst einmal sein Vertrauen gewonnen hatte, dann wurde man dieses auch nicht mehr so schnell los. Konsequent war er auch, wie sich Hutter erinnert, und gefürchtet hat sich der Mosch vor niemanden. So habe er einmal mit Karl Moik so heftig gestritten, dass dabei die sprichwörtlichen Fetzen flogen.
Bei seinen Gastspielen wird Ernst Hutter meist von 22 Egerländern und dem hervorragenden Moderator Edi Graf begleitet, doch insgesamt gehören dem Ensemble 35 Musiker an, weil die einen oder anderen manchmal durch sonstige Engagements verhindert sind. Mit kleiner und „wilder“ Besetzung, einem Oktett, in dem auch seine beiden Söhne Martin und Stephan mitwirken, lässt sich Hutters Ensemble auf der CD „Egerländer Spielereien“ einmal anders und moderner hören.
Programmvorschau für November
Denn „Das Feuer brennt weiter“ so der Titel einer neuen, weiteren CD. Und beim Gespräch mit Ernst spürt man förmlich wie noch das Feuer in ihm lodert, nicht nur das musikalische. Als ein im Allgäu lebender Bayern-Schwabe hofft Hutter jetzt nach den Bundestagswahlen in Deutschland auf eine Annährung der CDU an die AfD, denn obwohl er als Bewohner von Wangen die CSU geografisch quasi vor der Nase hat, könne er sie als Baden-Württemberger nicht wählen.
Nach den Egerländern lassen sich im Raum Linz, am Tag nach dem Nationalfeiertag, in der Leondinger Kürnberghalle erneut Musiker hören, nämlich das Duo Fantasy, und am 10. November spielen dort „Die Amigos“ auf, am 17. November gibt es ein Gastspiel der “jungen Tenöre“.