Das US-Onlinemedium “Washington Standard” machte es am 8. Oktober zum Thema, dass die US-Gesundheitsbehörde CDC nicht über vollständig isolierte SARS-Cov-2 Viren verfügen solle. Dies befeuert die Gerüchteküche vor allem unter Kritikern der Corona-Maßnahmen, von denen manche so weit gehen, dass sie die Existenz des Virus in Frage stellen. Wochenblick ist der Sache nachgegangen – mit einem klaren Ergebnis: Die Gerüchte sind falsch.
Die Aufregung entstand rund um diesen Artikel im sicherlich nicht als neutral einzuordnenden Medium “Washington Standard”. Dieser bezieht sich auf ein Dokument vom 13. Juli der US-Gesundheitsbehörde CDC. Dieses Dokument existiert tatsächlich. Darin wird festgehalten:
Since no quantified virus isolates of the 2019-nCoV are currently available, assays designed for detection of the 2019-nCoV RNA were tested with characterized stocks of in vitro transcribed full length RNA (…)
Auf Deutsch: Nachdem keine quantitativen Isolate des 2019-nCov Virus verfügbar sind, wurden die Nachweismethoden zur Detektierung der 2019-nCov RNA mit charakterisierten Beständen von in vitro transkribierter vollständiger RNA getestet.
Um dies zu verstehen, muss man allerdings die medizinischen Fachbegriffe verstehen. Es geht in dem CDC Dokument nicht darum, dass es kein Isolat des Virus gibt sondern nur darum, dass dieses nicht in beliebigen Mengen zur Verfügung steht. Deshalb wendet man eine Methode an, um im Reagenzglas RNA-Stränge zu erzeugen, welche dem Virus gleichen um festzustellen, ob die Tests richtig funktionieren.
Virus vielfach isoliert und beschrieben
Tatsächlich wurde das Virus schon im Jänner 2020 vollständig isoliert und in der Gendatenbank gelistet – wie man hinter diesem Link sieht. Die Behauptung, es gäbe das Virus nicht, ist in keinster Weise haltbar und leistet den Bemühungen all jener, welche die überschießenden Maßnahmen kritisieren, einen Bärendienst. Tatsächlich existieren auch online zahlreiche Quellen und mikroskopische Aufnahmen, wo Isolate des Virus gezeigt und beschrieben werden. Beispielsweise hier beim RKI, beim National Institute of Health nih.gov oder in dieser Arbeit vom März 2020.