Äußerlich wirkt alles so friedlich in Hinterstoder, doch hinter der hübschen Dorf-Fassade gärt es gewaltig. Denn die Bewohner begehren auf gegen ihren „selbstherrlichen“ Bürgermeister, der den kleinen Skiort nun mit einem Luxus-Campingplatz in der so genannten Polsterlucke zwangsbeglücken will.
Doch das Grundstück, auf dem das vom Gemeinderat bereits beschlossene Bauvorhaben realisiert werden soll, befindet sich in der Nähe eines Rotwildfütterungsplatzes, wie Markus Pernkopf von der Württembergischen Forstverwaltung zu bedenken gibt.
Dessen Chef, der Waldbesitzer Carl Herzog von Württemberg, warnt die Bevölkerung vor den Folgen der Naturzerstörung, die der vorgesehene Bau eines Campingplatzes auf dem Areal der ehemaligen Peham-Villa verursachen würde. Von einem sanften Tourismus in Hinterstoder könne man sich dann verabschieden.
Württemberg hatte sich auch bemüht, mit Bürgermeister Helmut Wallner (ÖVP) darüber ins Gespräch zu kommen, leider vergebens. Der Bürgermeister habe seinen Vorschlag nicht aufgegriffen.
Stoderer über “Ortskaiser”-Allüren verärgert
Die Leute in Hinterstoder verwundert das nicht. Mit seiner ständigen Behauptung, immer nur das Wohl des Ortes im Auge zu haben, tue Wallner was er wolle, heißt es. Tatsächlich scheint der Ortschef auch ziemlich beratungsresistent und diskussionsunwillig zu sein. Denn bei der entscheidenden Gemeinderatssitzung, in der über den Bau des Campingplatzes abgestimmt wurde, verwies er zuvor noch schnell die lästigen Bürger aus der Höss-Halle.
Dieses „Ortskaiser“-Gehabe stößt den Menschen in Hinterstoder schon geraume Weile sauer auf. Auch habe Wallner zwei Bezahl-Parkplätze vorm Areal des künftigen Campingplatzes anlegen lassen, die bis heute Schwarzbauten seien, ärgert sich Förster Markus Pernkopf. Nicht nur deshalb glauben viele Menschen, dass der Campingplatz-Errichtungsplan schon von langer Hand vorbereitet wurde.
Mutige Bürgerin will Irrsinnsprojekt noch zu Fall bringen
Da dürfte auch der bis heute ungeklärte Brand in der Peham-Villa, bei dem das Haus 2015 schwer zerstört wurde, nicht ungelegen gekommen sein. Die Villa war just an jenem Wochenende in Flammen aufgegangen, als die Feuerwehr gerade auf einem Betriebsausflug war. Die Reste des denkmalgeschützten Hauses hatte der Bürgermeister dann eigenmächtig schleifen lassen.
Irgendein Verschulden vermag Wallner bei sich aber nicht zu erkennen. Beim Campingplatz-Projekt ginge alles mit rechten Dingen zu, sagt er, Seriosität hätte oberste Priorität. Mit einer Unterschriften-Aktion will Karin Zöhrer-Zeiner das Irrsinnsprojekt noch zu Fall bringen. Dabei wird sie bis jetzt schon von mehr als 5000 Menschen unterstützt.