Dem patriotischen Autor und Politologen Benedikt Kaiser ist mit seinem neuen Werk „Solidarischer Patriotismus“ ein großer Wurf gelungen, in dem er die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der sozialen Frage erörtert – und zwar von rechter Seite.
Die soziale Frage ist nach Ansicht des Autors untrennbar mit der nationalen Frage verknüpft, und weil die Linke mittlerweile einem globalistischen Anspruch folgt, ergibt sich ein Vakuum.
Unterteilt ist das Grundlagenwerk in sechs Kapitel, von Anfang an fährt der Autor eine unglaubliche Schlagzahl. Dabei ist seine Feststellung zentral: „Deutschland hat sich den Sozialstaat aufgebaut, für Deutschlands Volk wurde er konzipiert – nicht hingegen als zusätzlicher Pull-Faktor für multikulturalistische Experimente.”
Nach dem starken Plädoyer für eine Solidargemeinschaft jenseits eines marktradikalen Abbaus dieses Systems fasst Kaiser kurzweilig die Entwicklung der sozialen Frage zusammen. Dabei erinnert er an längst vergessene Vordenker wie auch an den Umstand, dass der Sozialstaat eine Errungenschaft konservativ-heimattreuer Politik ist.
Spannend ist seine treffende Analyse der unterschiedlichen Entwicklung in West- und Ostdeutschland. Es folgt eine Standortbestimmung, bei der er die Erosion der Mitte und die Explosion des Niedriglohnsektors hinterfragt.
Er bemängelt, dass die wirtschaftliche Planungssicherheit abhanden käme – und dies in der Zerstörung von Bindungen und Werten, wie Familie, Nation oder Tradition, gipfeln kann. Echte Opposition sei nur möglich, wenn der auf sein ursprüngliches Umfeld angewiesene Mensch wieder in den Fokus rücke.
Abschließend liefert Kaiser fünfzehn konkrete Punkte, wie eine Politik des solidarischen Patriotismus aussehen könnte. Diese geht vor allem in Richtung einer Nation, in der die soziale und die ethnische Komponente relativ homogen auftreten.
Er empfiehlt, den Fokus auf Ostdeutschland zu legen, wo solche Ansätze bereits vorhanden seien. Das im Verlag Antaios erschienene Buch spricht Konservative ebenso an wie patriotische Linke, das junge Alter des Autors (Jg. 1987) wird nie offenkundig.
Alleine durch seine Einzigartigkeit besitzt es eine gute Chance, als wichtigstes Buch des Jahres zu gelten. Leseempfehlung!