Ausgerechnet einer der schönsten Parks der Linzer Innenstadt, der Bergschlösselpark am Rande des Bauernbergs, wo sich seit dem Jahr 1717 das barocke Bergschlössel befindet, soll jetzt zu einer Oase für Suchtkranke und „Randgruppen“ werden.
Wie im Rahmen des Sicherheitsgipfels im September 2018 versprochen, präsentierte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) jetzt eine „Drogen-Ersatzfläche zur Entlastung des Südbahnhofmarktes“.
Szene soll nur verlagert werden
Im Vorjahr wurden in der Stadt an mehreren Plätzen wirkungsvolle Schutzzonen und eine Alkoholverbotszone am Hessenpark eingerichtet („Wochenblick“ berichtete). Nun soll die Drogen- und Alkoholszene vom OK-Platz in der Innenstadt ins Bahnhofsviertel verlagert werden. Streetworker sollen ihren Klienten das Angebot näherbringen und den beschaulichen Park bewerben.
Infrastruktur soll attraktiver werden
Es gelte, „einen Weg zwischen der missbräuchlichen Nutzung öffentlicher Räume und dem Aufenthaltsrecht von Menschen zu finden“, so Luger. Zudem wolle man die Infrastruktur verbessern, um die Fläche attraktiver zu machen, verlautbarte auch die rote Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.

Nähe zum Linzer Hauptbahnhof
Die zentrale Naherholungsoase Bergschlösslpark – noch dazu in unmittelbarer Nähe zum Drogenumschlagsplatz Hauptbahnhof – zum Sammelort für Randgruppen zu machen, stößt freilich nicht bei allen auf Verständnis. ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier hält die Idee beispielsweise für „kontraproduktiv“.

Neue Heimat für Suchtkranke
Brisant: Der romantische Park mit dem barocken Schlösschen dient auch als Kulisse für exklusive Hochzeitsgesellschaften.

Neben Spielplatz: Gebrauchte Kondome, Kleidung, Müll
Auch die Tatsache, dass sich in dem Park ein Spielplatz befindet und in unmittelbarer Nähe sogar ein Kindergarten ist, sorgt bei Kritikern für Unmut.
