Als Ausdruck eines seelenlosen Asphalt-Nomadentums der Entwurzelten und einhergehend mit der Multikulturalisierung, griff die Graffiti-Unsitte seit den 1960er-Jahren auf die ganze Welt über. Das Schadens-Umfeld umfasst längst auch eingeschlagene Scheiben, zerkratzte Autos, verklebte Ticketautomaten, verdreckte, verkotete und aufgeschlitzte Sitzpolsterungen, umgestülpte Müllbehälter, zerstörte Beleuchtungen, demolierte Blumentröge und verbogene Verkehrszeichen.
Gastkommentar von Bernd Stracke. Reaktionen an [email protected]
Die Beschmierungs-, Beschädigungs- und Zerstörungswut erreicht astronomische Dimensionen. Die Justiz lässt oft seltsame Milde walten. Psychologen, Medien und die öffentliche Hand bis hin zur EU befeuern durch Zusprüche und Förderungen das – eher nur in seltenen Fällen zu Recht – zur „Kunst“ hochstilisierte Geschehen. „Legale“ Graffiti-Aktionen stellen dabei nach Ansicht mancher Psychologen die „Einstiegsdroge“ für späteres illegales Sprayen dar.

Primitiver Schritt zur Bewusstwerdung
Die Psychoanalyse diagnostiziert übrigens das Beschmieren von Wänden als Symptom einer pathologischen Regression in eine frühkindliche anale Phase, in der das Kleinkind Gegenstände oder Wände mit seinem Kot beschmiert, um in einem ersten primitiven Schritt der Bewusstwerdung seine Identität nach außen zu projizieren. Der Säugling habe noch keine Möglichkeit, sich verbal auszudrücken – deshalb der Rückgriff auf archaische Verhaltensmuster.
Uneinsichtige Täter – milde Justiz
Weil sie 30 Jahre lang linke Parolen in Berlin sprühte, wurde die 70-jährige Irmela Mensah-Schramm im Oktober zu einem Jahr bedingt und einer Geldstrafe von 300 Euro – einen Bruchteil der tatsächlichen Schadenshöhe – verurteilt. Zum Trost erhielt sie die Bundesverdienstmedaille für „Mut und Verständigung“ der Ausländerbeauftragten des Senates. Einsichtig zeigte sich die „Graffitin“ nicht: Sie will ihre Botschaften weiterhin verbreiten.
Politisch motivierte Täter
Anhand eines Videos war rekonstruierbar, dass im November zwei Vermummte nachts Farbbeutel auf die ÖVP-Zentrale in Linz warfen. Es sei „klar eine politisch motivierte Tat“ konstatierte die Polizei, weswegen „vor allem im linksextremen Milieu“ ermittelt werde. VP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer gab sich kämpferisch: „Wir lassen uns sicher nicht einschüchtern und werden weiterhin die Probleme offen ansprechen, insbesondere im Bereich Sicherheit, Integration und Asyl.“

Zum Mord an „Burschis“ riefen Unbekannte jüngst in Innsbruck auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der „Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen und Gutheißung mit Strafe bedrohter Handlungen” nach § 282 Abs. 1 StGB und der Sachbeschädigung nach § 125 StGB. Ein Altpapierbehälter erhielt die Aufschrift „Burschi‘s töten“.
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