Es sieht beeindruckend aus: Mit über 200 km/h raste am 3. April der Italiener Simone Origone im Alpin-Resort Vars auf seinen Turbo-Skiern den Abhang hinunter. Sein aerodynamisch geformter Sporthelm erinnert ein wenig an den „Star Wars“-Bösewicht Darth Vader.
Schmale hellblaue und rote Pistenabsperrungen schützen Origone vor gefährlichen Kursabweichungen. Am Ziel eingetroffen, reckt er seine Skistöcke gen Himmel und klopft vor Freude mehrfach auf den Schnee. Auf der Anzeige ist ein neuer Weltrekord zu sehen: atemberaubende 252,632 km / h. Origone ist seit 2006 der schnellste Skifahrer der Welt.
Speedski verlangt höchste Konzentration
Auch ein junger Oberösterreicher mischt bei der immer beliebter werdenden Extremsportart „Speedski“ ganz vorne mit – der Piberbacher Simon Leitner (19). „Es ist nach jedem Lauf immer wieder ein irres Gefühl, ein richtiger Nervenkitzel! Jedoch hat man während des Fahrens nicht viel Zeit zum Nachdenken. Schon der kleinste Fehler kann gefährlich enden“, erklärt Leitner dem WOCHENBLICK. Er ist zweifacher Junioren-Weltcupsieger in der nichtolympischen Disziplin „Speedski“, die auch als „Geschwindigkeitsskifahren“ bekannt ist.

Wettbewerbe gibt es in dieser Extremsportart bereits seit den 1930er Jahren. Den ersten offiziellen Rekord erreichte der Tiroler Gustav Lantscher mit 105 km / h. Die Strecken sind beim Geschwindigkeitsskifahren bis zu einem Meter lang und haben ein Gefälle von bis zu 112 Prozent. Der schnellste Skifahrer gewinnt den Wettbewerb.
Leitner gehört zum „Österreichischen Speedski-Team“. Heuer im März kämpfte der 19jährige beim Weltcuprennen im kanadischen Sun Peaks mit den ganz Großen der Disziplin. In der Königsklasse Speed 1 (S1) erreichte Leitner mit 143,49 km / h den 6. Platz. Sein Rekord liegt bei 174,4 km / h.
Er will einer der weltbesten Speedski-Fahrer werden
Zum Speedski hat Leitner eher zufällig gefunden: „Als ich auf dem Mölltaler Gletscher in Kärnten Slalom trainiert hab, da traf ich den Trainer und der lud mich zu einem Probetraining ein.“ Seitdem hat der Piberbacher eine beeindruckende Karriere hingelegt. Zuerst mischte Leitner in der Juniorenklasse mit. Rasch wechselte er in die Profiklasse S1. Für den 19jährigen war das eine große Herausforderung: „Der ganze Materialaufwand und die Geschwindigkeiten sind ganz anders sind als bei der Junior-Klasse!“
Mit den anderen Skifahrern seiner Mannschaft versteht sich Leitner gut. „Bei uns ist sowohl auf der Piste als auch abseits immer der Spaß mit dabei. Vorm Start wird aber nicht großartig herumgeredet!“, lacht er. Sein großes Ziel, ganz klar: „Unter den besten Zehn im Gesamtweltcup sein!“

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