So tickt Oberösterreichs Jugend!

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Das Linzer Marktforschungsinstitut “IMAS International” hat in einer umfassenden Studie die Ansichten und Lebenseinstellungen der oberösterreichischen Jugendlichen im Alter von 14-25 Jahren untersucht: Es herrscht eine positive Grundhaltung, die wichtigsten Ziele sind Freunde, Familie und Gesundheit. Ängste herrschen vor Terroranschlägen und einem möglichen Krieg in Europa.

Am Freitag präsentierte IMAS-Projektleiter und  DDr. Paul Eiselsberg in einer Pressekonferenz mit LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer die Ergebnisse. Der Wunsch nach Erfolg und Vermögen ist zwar groß, gleichzeitig soll aber die Lebensqualität nicht darunter leiden: “Unsere jungen Menschen haben eine ausgewogene Mischung an Werten, die Lebenslust genauso wie Verantwortung für die eigene Zukunft repräsentieren”, sagt Stelzer. Auch ganz wichtig: “Chillen”. Also gründliches Ausschlafen, Faulenzen und Internet surfen. Nicht verwunderlich verbringen mehr Buben Zeit mit Videospielen, während Mädchen eher in Kaffeehäusern sitzen oder lesen. Die sicherheitsstiftenden Bereiche im Leben sind ganz klar Freunde und Familie. Es ergibt sich eine leichte Tendenz zurück zu einem konservativen Lebensstil.

Ängste: Terror, Krieg, aber auch Gesundheitssystem und Umweltverschmutzung

Die größte Angst haben die jungen Menschen vor Terror und einem möglichen Krieg in Europa. Das kommt nicht von ungefähr. Auf Nachfrage erklärt Eiselsberg: “Wir erleben derzeit mehrere Bilder. Das eine ist tatsächlich von kriegsnahen Situationen wie in der Ukraine, im nahen Osten und in Syrien. Und wir erleben natürlich auch ein gewisses Ohnmachtsgefühl in Bereichen, wo sich die Frage stellt, wie ein Staat mit so einer Situation wie im letzten September umgehen kann. Diese Bilder haben einen Eindruck hinterlassen. Den Eindruck, was es bedeutet, wenn zehntausende Einwanderer in Nickelsdorf vor der Grenze stehen, dem vielleicht aber nur ein paar Polizisten gegenüberstehen und man in Wahrheit nicht alle Willkommen heißen kann.  Es  ist auch beunruhigend, wenn sogar Jugendliche aus Österreich selbst in diese Länder fahren und sich dort kriegerisch betätigen.” Außerdem würden sich einschlägige Videos in sozialen Medien rasend schnell verbreiten. Deshalb war für die Jugendlichen der Krieg noch nie so nah wie jetzt.

Thema Integration

Die Jugendlichen fordern vehement das Erlernen von Deutschkenntnissen von Zuwanderern und eine Koppelung an eine mögliche Staatsbürgerschaft. Dass dies überhaupt nicht dem derzeitigen Stand entspräche, verteidigt Stelzer: “Wir müssen die Befürchtungen ernst nehmen. In Oberösterreich haben wir bereits Asylbescheide an Deutschkenntnisse gekoppelt und somit richtige Schritte in diese Richtung gesetzt.”

“Insgesamt haben wir eine tiefe Sorgenfalte in der österreichischen Bevölkerung.”, sagt Eiselsberg. Oberösterreichs Jugendliche blicken aber durchwegs optimistisch In die Zukunft. Während 57% von ihnen positive Erwartungen haben, trifft das nur auf 34% der gesamten österreichischen Bevölkerung zu.

 

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