Dieser Beitrag von Daniel Mattisek erschien zuerst auf AUF1.INFO
Jetzt erwischt die Krise auch die Mobilfunk-Konzerne: Vodafone Deutschland steht ein massiver Abbau von Arbeitsplätzen ins Haus. Der Düsseldorfer Telefonkonzern will im Zuge eines weitreichenden Sparprogrammes jeden zehnten Arbeitsplatz abbauen. Stellenabbau, Rationalisierung und Auslagerung ins Ausland setzen sich damit auch in den vermeintlich krisensicheren „Zukunftsbranchen“ fort.
Der neue Vorsitzende der Geschäftsführung von Vodafone, Philippe Rogge, habe intern gegenüber Führungskräften mitgeteilt, zehn Prozent Personal einzusparenzu wollen. Damit könnten von 16.000 deutschen Beschäftigten etwa 1.600 Stellen wegfallen. Vodafone habe erklärt, man befasse sich schon seit längerem mit einer Überprüfung der „Kostenstrukturen” und wolle „Geld einsparen, wo es nicht unbedingt nötig ist”.
Ernüchterung macht sich breit
Als Gründe werden enttäuschende Zahlen im Stammgeschäft Mobilfunk von Vodafone Deutschland genannt. Auch die Kabelfernsehnetze, für die der Konzern über 20 Milliarden Euro hinblätterte, erwiesen sich bislang als Problem-Sparte und liefen deutlich weniger erfolgreich als erhofft. „Der Gegenwind ist gewaltig”, sagt der renommierte Duisburger Wirtschaftswissenschaftler Torsten Gerpott.
Grundsätzlich leidet auch Vodafone unter denselben Problemen wie die deutsche Wirtschaft insgesamt, was zunehmend eine Deindustrialisierung zur Folge hat: Explodierende Energiepreise dank der eigenen Sanktionspolitik, galoppierende Inflation samt Kaufkraftverlust (was sich für die Durchschnittsverbraucher in den deutschen Haushalten – und damit gerade auch für die Mobilfunkkunden – bemerkbar macht) und eine wachsende Verunsicherung der Firmen insgesamt. Als Standort verliert Deutschland branchenübergreifend an Bedeutung.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“