Fürs abgelaufene Geschäftsjahr bejubelt der Tourismusverband Dachstein erstmals mehr als eine Million Gästenächtigungen. Doch dieser Erfolg wird auch kritisch gesehen, weil eine solche Entwicklung so manchem nicht geheuer erscheint.
„Als Welterbe-Region gehört Authentizität zu unseren wichtigsten Werten“, gibt Hannes Jiricek, Aufsichtsratsvorsitzender des Tourismusverbandes Inneres Salzkammergut, zu bedenken.
Wachsendes Interesse an der Region
Daher sei es ihm wichtig, mit den Gemeinden, der Bevölkerung und der Wirtschaft zu kooperieren, um so das wachsende Interesse an der Region aktiv steuern zu können. Für gut gelenkte Besucherströme tritt auch Pamela Binder ein, die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Inneres Salzkammergut.
Dabei, so ihre Warnung, müsse man aufpassen, nicht zum Museum zu werden.
In dieser Hinsicht droht zur Zeit ohnehin keine Gefahr. Denn mit seinen Outdoor- und Kulturangeboten wird das Dachsteingebiet auch in der Sommersaison gut besucht und winters lockten zuletzt Pisten und Loipen an die 400.000 Gäste.
Umwelt- und sozialverträgliches Konzept
Um sowohl den Erlebniswert für die Urlauber, als auch die Lebensqualität für die Bevölkerung, sowie die Zukunft der Tourismuswirtschaft zu sichern, wurden bereits Arbeitsgruppen gebildet, die nächstes Jahr ein umwelt- und sozialverträgliches Mobilitätskonzept umsetzen sollen.
„Im Zweifelsfall müsse man auf nicht konsumierende Tagesgäste zugunsten der Qualitätssicherung verzichten“, konstatiert Pamela Binder. Mehr als die Hälfte aller Besucher kommen aus dem Inland sowie aus dem benachbarten Deutschland, gefolgt von Touristen aus Tschechien, China und den Niederlanden. Durch Steigerung des Erlebniswerts will man im Dachstein-Gebiet versuchen, die Gäste zu einem längeren Aufenthalt in der Ferienregion zu bewegen.