Ein Ausflug ins Salzkammergut zahlt sich fast immer aus: Der Cumberland Wildpark in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) liegt tief eingebettet zwischen den steilen Felsen am Nordrand des Toten Gebirges und lädt zu einem fantastischen Naturerlebnis für die ganze Familie.
Über 60 Hektar erstreckt sich das Areal und beheimatet über 500 verschiedene Tiere, von denen die meisten hier heimisch sind. Jetzt startet die Sommersaison: Ein wunderbare Möglichkeit für einen Kurztrip.
Nahezu intaktes Ökosystem
Gleich am Beginn der Wanderroute warten zwei Bären, die schon gelernt haben, wie sie an das Futter der Besucher kommen. Sie pressen einfach ihr Maul durch die Gitterstäbe und warten darauf, dass die Gäste das Futter zielsicher reinwerfen. Eine freundliche Begrüßung…
Der Wildpark wurde 2012 ausgebaut und zwei neue Gehege fertiggestellt. Damals bekamen die Luchse und Wildkatzen neue, vergrößerte Areale. Der Wildpark ist ein Stück naturbelassener Landschaft mit einem nahezu intakten Ökosystem. Er besticht durch die großartige Naturkulisse des Toten Gebirges, das vor 15.000 Jahren durch einen gewaltigen Felssturz entstanden ist.

Singschwan in der Mitte des Parks
Folgt man der vorgesehenen Wanderroute, kommen gleich nach den Bären die Wölfe. Mit etwas Glück beobachtet man sogar einen beim Verspeisen eines Schafs. Eine besondere Vielfalt beheimatet der Park an Raben: So etwa der tiefschwarze Kolkrabe, der einen majestätischen Gang hat und fast ein bisschen eitel wirkt.
Bestaunt werden können außerdem Eulen, verschieden Enten- und Fasanenarten und auch Dammwild und Elche. Kreuzt man in der Mitte des Parks die Teiche und glaubt, eine Hupe zu hören, dann ist das kein alter VW Käfer, sondern ein Singschwan! Er stolziert neben den Flamingos umher und gibt sich alle Mühe, musikalisch zu wirken. Aber Achtung: Wer anfängt die Teichbewohner zu füttern, dem schwimmt das ganze Becken nach. Apropos Becken: Etwas weiter haust ein ganzes Becken voller Störe, die in freier Wildbahn strengstem Schutz unterliegen.

Luchse – eine Seltenheit
Besonders süß und empfehlenswert für einen längeren Stopp sind die Waschbären: Glaubt man zunächst, dass nur ein oder zwei Waschbären im Gehege zuhause sind, kriechen – wenn es Futter gibt – plötzlich mehrere aus dem Häuschen. Sie können aber auch rabiat sein: Als einer dem anderen den Snack klauen will, haut er sofort mit der Tatze hin.
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Stolze Steinböcke
Etwas weiter wurde mitten Park eine eigene Gebirgslandschaft mit einem riesigen Hügel nachempfunden – für die Steinböcke, die anmutig auf den Felsen stehen und so die Lage überblicken.
Und sogar ein Luchs ist im Cumberland Wildpark zuhause: Dem Vernehmen nach dürfte er aber etwas molliger sein als ein Luchs in freier Wildbahn. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man ihn durch die Glasvitrine beobachtet. Sympathisch ist er aber trotzdem. Luchse gibt es übrigens ganz wenige in Österreich – im Nationalpark Kalkalpen leben derzeit fünf.
Lokale Produkte aus dem Almtal
Den Naturfotografen Christine Sonvilla und Marc Graf gelang es 2016 trotzdem, erstmals mit einer Fotofalle die Luchsin „Skadi“ auf einem hochauflösenden Bild festzuhalten – der “Wochenblick” sprach mit den Top-Fotografen über ihr Meisterwerk. Besonders zu empfehlen ist auch die parkansäßige Gastronomie, die laut eigener Aussage fast nur lokale Produkte aus dem Almtal verwendet.
Neben der normalen Wanderung bietet der Wildpark auch Sonderveranstaltungen: So etwa am 30. April das „Fest der erwachenden Natur“ – die Walpurgisnacht – mit freiem Eintritt. Dazu gibt es kurze Theaterstücke und musikalische Untermalung.