“Es reicht!”, sagt Franz Maier, der Präsident des Umweltdachverbandes, im
Namen aller Naturschützer, die nun massiv mobil machen, gegen die Natur
zerstörerischen Pläne in zwei der schönsten oberösterreichischen Bergregionen.
Als besonders schlimm werden von den Naturbewahrern die hinlänglich bekannten Erweiterungspläne auf der Wurzeralm und am Dachstein empfunden. Denn auf der Wurzeralm soll der Sessellift ins Frauenkar durch eine Gondelbahn ersetzt werden, für die im ausgewiesenen Naturschutzgebiet sogar eine neue Trasse gebaut werden wird.
Ausbau der Seilbahn “total überzogen”
Durch die Vervielfachung der Transportkapazität würden auf dem Frauenkar die Besucherzahlen aber stark erhöht, befürchtet Herbert Jungwirth, der Landesnaturschutzreferent des Alpenvereins und Sprecher des “Mollner Kreises”, was den Druck auf die dort vorkommenden, seltenen Tier- und Pflanzenarten extrem forcieren würde.
Darüber hinaus sollen auf dem Frauenkar auch noch zwei weitere Speicherteiche errichtet werden, um die künstliche Beschneiung zu sichern, außerdem noch ein Restaurant in 1800 Metern Höhe. Dieses vorgesehene Ausbauvorhaben hält Jungwirth für “total überzogen und überdimensioniert.”

u. Nr. 3) errichtet worden sollen. Oberhalb davon (Nr. 1) käme die neue
Bergstation der Gondelbahn und das neue Restaurant zu stehen.
Waldrodungen und Störung eines Hochmoores
Denn wertvoller Wald müsste gerodet werden, weil die neue Gondelbahntrasse wesentlich breiter sein würde als die alte. Um das neue Seilbahnprojekt voranzutreiben, sei es im Landschaftsschutzgebiet auch schon zu Probebohrungen gekommen, die behördlich nicht genehmigt waren, ärgert sich Franz Maier, der Präsident des Umweltdachverbandes.
Die Speicherteiche, warnt er, könnten auch den Wasserhaushalt des in der Nähe befindlichen Oberen Filzmooses, das eines der bedeutendsten Hochmoore in den Nordalpen sei, empfindlich und nachhaltig stören. Besonders sauer sind die Naturschützer darüber, dass das Land Oberösterreich schon signalisiert hätte, viele Fördermillionen für dieses Projekt locker machen zu wollen und vermutlich auch noch für die geplante Zerstörung des Naturschutzgebietes am Dachstein.
Es sei mehr als bedenklich, wenn in Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens die Skigebiet-Betreiber und die Politik selbst vor ausgewiesenen Schutzgebieten nicht ihre Hände ließen, betonen Jungwirth und Maier, die einen Stopp der “touristischen Wachstumsspirale” verlangen. Schon jetzt seien die Alpen das am stärksten erschlossene Hochgebirge der Welt, deshalb dürfe es auch eine Realisierung der angedachten Bauvorhaben unter dem Dachstein nicht geben.
Investor will Luxushotel mitten in die Natur stellen
Dort soll die ehemalige Oberfeld-Kaserne des Bundesheeres auf dem Krippenstein zu einem Luxushotel umfunktioniert werden, so der Plan eines rustikalen Investors, der auch noch ein Chaletdorf in Krippenbrunn und eine neue Seilbahn errichten will. Schon jetzt stünde der alte Kasernenbau wie ein Fremdkörper in der Landschaft, heißt es.
Trotzdem soll dieser Gebäudekomplex noch wesentlich erweitert und mit einem Aussichtsturm versehen werden, monieren Jungwirth und Maier, die mit Blick auf die Politik enttäuscht feststellen: “Diese beiden Projekte machen deutlich, dass unsere Schutzgebiete und die damit verbundenen Ziele nicht ernst genommen werden.”