Sollten bis Jahresende keine weiteren österreichischen Städte Ambitionen auf den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2024“ verspüren, werden nur Dornbirn, St. Pölten und Bad Ischl darum konkurrieren. Bis Ende 2019 wird eine EU-Jury über den Zuschlag entscheiden.
Ein Kommentar von Kurt Guggenbichler
Gmunden winkt ab
Als Oberösterreicher und Lokalpatriot würde ich mich natürlich freuen, wenn Ischl das Rennen machte. Denn seine Geschichte und die des Salzkammergutes sind so einzigartig wie die Landschaft dort schön und archaisch ist, und die Menschen, die in diesem Herrgottswinkel leben, haben sich noch viel von ihrer Ursprünglichkeit und Kultur bewahrt.
Auch Gmunden hat mit einer Bewerbung geliebäugelt, aber wegen der hohen Kosten abgewunken. Diese Kosten scheint der Ischler Bürgermeister Hannes Heide aber in Kauf nehmen zu wollen, weil er sich durch die Wahl seiner Stadt zur Kulturhauptstadt dieselbe große Chance für die Region verspricht wie es sie auch nach der Entdeckung des Salzes gab.
Hallstatt-Schicksal
Doch weil auch ich Lokalpatriot bin, sehe ich nicht nur die Chancen, die so eine Wahl mit sich brächte, sondern auch die Gefahren, die Bad Ischl drohen könnten.
Sollte die alte Kaiserstadt nämlich tatsächlich den Zuschlag bekommen, bleibt nur zu hoffen, dass ihr nicht ein Hallstatt-Schicksal blüht, das allmählich in den Touristenanstürmen zu versinken scheint.