Nach langem Leerstand und mittlerweile vierjähriger Bewirtschaftung ist das Hotel-Restaurant „Kirchenwirt“ in St. Aegidi jetzt von einer neuen Schließung bedroht, falls der Besitzer des Hauses auf einer ganztägigen Öffnung beharren sollte.
Ein Beitrag von Kurt Guggenbichler
Pachtvertrag vorsorglich gekündigt
„Die ganztägige Öffnung rechnet sich nämlich nicht“, betont „Kirchenwirt“ Rudolf Hochholzer (57), weshalb er seinen Pachtvertrag bei der Gemeinde, der das Wirtshaus gehört, schon einmal vorsorglich gekündigt hat.
„Ich verkaufe im Schnitt fünf Essen pro Tag.“ Das sei auf Dauer zu wenig, um ihn und drei festangestellte Mitarbeiter auf Dauer zu erhalten. Abends läuft das Geschäft – wie er zugibt – sehr viel besser, weshalb er lieber erst ab 17:00 Uhr öffnen würde.
Doch das darf Hochholzer laut Vertrag nicht.
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Neue Öffnungszeiten noch nicht genehmigt
Dem Bürgermeister hätte er sein Ansinnen vorgetragen, doch noch keine Antwort bekommen. „Vermutlich muss der gesamte Gemeinderat darüber entscheiden“, sagt Hochholzer. Sollten ihm die angestrebten neuen Öffnungszeiten genehmigt werden, würde der Rudi seine Kündigung zurücknehmen und bleiben.
Für einen Ort mit 1.600 Einwohnern gibt es seiner Ansicht nach zu viele Gasthäuser. In St. Aegidi (Bezirk Schärding) kämpften zwei Voll- und zwei Nebenerwerbswirte um die rare Stammkundschaft, das seien zwei Gasthäuser zu viel.
Abendbetrieb notwendig
Der „Kirchenwirt“ ist ein großer Kasten der mit Gästen stets gut gefüllt sein will, um existieren zu können. Mit viel Eigeninitiative, zu denen die Einführung gut besuchter monatlicher Tanznachmittage gehören und die Akquise von Übernachtungsgästen, konnte sich Hochholzer bislang einigermaßen über Wasser halten.
Aber bleibt das auch so? Mit der Umstellung auf reinen Abendbetrieb hätte er jedenfalls wieder festen Boden unter den Füßen.