Trotz der angekündigten Lockerungen ist von wirklicher Normalität noch nichts zu merken. Das spürt auch der Handel. Mit rund 25 Prozent Umsatzeinbußen kämpfen viele Händler um ihr Überleben.
- Umfrage des Handelsverbandes zeigt verhaltene Stimmung
- 43 Prozent rechnen auch heuer mit sinkenden Umsätzen
- Fast ein Viertel der Händler glaubt, dass die Wirtschaftskrise die Situation verschärfen wird
- Auch bei der Abwicklung der Corona-Hilfen ist die Unzufriedenheit groß
Die Einschätzungen sind nicht wirklich optimistisch. 43 Prozent der österreichischen Handelsunternehmer rechnen auch heuer noch mit sinkenden Umsätzen und gar mit noch höheren Verlusten als im Corona-Jahr 2020. „Jedes zweite Geschäft hat einen Umsatzrückgang von mehr als 25 Prozent bis hin zum Totalausfall zu verkraften“, erklärt Rainer Will, der Geschäftsführer des Handelsverbandes in einer aktuellen Aussendung. Und trotz der Öffnungsschritte ist die Krise für viele Händler noch nicht überstanden, wie eine aktuelle Umfrage des österreichischen Handelsverbandes zeigt.
Verschlechterung der Situation durch Wirtschaftskrise
Auch die Kundenfrequenz ist durch Corona im Durchschnitt um 31 Prozent gesunken. Fast ein Viertel der Händler (24 Prozent) hat einen Rückgang der Kundenfrequenz um bis zu 50 Prozent zu verzeichnen und jeder Vierte sogar um mehr als 50 Prozent. Nur 28 Prozent der Händler rechnen heuer mit einer leichten Erholung bis zehn Prozent der Kundenzahlen und nur jeder Zehnte erwartet eine deutliche Erholung mit mehr als zehn Prozent. Hingegen glauben 41 Prozent, dass die Kundenfrequenz auf dem derzeitigen Niveau stagniert und 21 Prozent rechnen mit einer weiteren Verschlechterung durch die Wirtschaftskrise. Zudem geben auch 78 Prozent der Händler an, derzeit mit Corona-bedingten Lieferverzögerungen oder Lieferantenausfällen zu kämpfen.
Unzufriedenheit mit Corona-Hilfen
Bei der Frage, wie zufrieden die Händler mit der Abwicklung der Corona-Hilfspakete der Regierung sind, verteilten nur 12 Prozent 5 Sterne und gaben an, sehr zufrieden zu sein. 16 Prozent sind zufrieden (4 Sterne). Überhaupt nicht zufrieden zeigten sich hingegen 25 Prozent und weitere 23 Prozent waren wenig zufrieden. Mit dem Ausmaß und Umfang der Corona-Hilfen waren nur 8 Prozent sehr zufrieden und 26 Prozent zufrieden. Überhaupt nicht zufrieden waren 21 Prozent und 13 Prozent waren wenig zufrieden.
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