Nur eine Woche nachdem in Bozen eine Großkundgebung gegen den Lockdown stattfand, protestierten auch am darauffolgenden Montag wieder hunderte Südtiroler vor dem Landtag. Auch eisige Temperaturen und Strafandrohnungen hielten die Veranstaltungsteilnehmer nicht davon ab, lautstark ihrem Widerspruch Ausdruck zu verleihen. Viele Protestierende fragen sich nun: Was muss passieren, damit diese Corona-Politik endlich endet? Eine Anleitung.
Ein Gastkommentar von Raphael Mayrhofer
Der starke Kälteeinbruch, die frühe Uhrzeit an einem Arbeitstag oder das Verbot, die eigene Gemeinde zu verlassen. – Viele Gründe sprachen am Montag vergangene Woche dafür, dass die neuerliche Demonstration schwach besucht werden würde. Dennoch kamen mehr als 400 Südtiroler, darunter auffällig viele Schüler und junge Menschen, um ihre Stimme zu erheben.
Protest gegen Medien
Mit zahlreichen Plakaten und lautstarken Rufen richtete sich die Wut der Anwesenden gegen die Landesregierung sowie die Systempresse. Letztere – so der unüberhörbare Vorwurf – wären nicht an einer ausgewogenen Berichterstattung interessiert, sondern würden Kritiker der aktuellen Corona-Politik gezielt abwerten. Kampfbegriffe wie “Verschwörungstheoretiker”, eine einseitige mediale Darstellung und das Ausklammern zahlreicher wissenschaftlicher Studien würden so zu einem zunehmenden Misstrauen gegenüber den Systemmedien führen.
Not und Verzweiflung
Die Sondersitzung des Landtages, die eigentlich im Gebäude hätte stattfinden müssen, wurde indes kurzfristig in den digitalen Raum verlegt. Wohl auch, um eine Konfrontation mit den Kritikern zu vermeiden. Absperrgitter sowie dutzende Polizisten mit Schutzwesten und Helmen sollten das Gebäude vor dem Volk schützen. Nicht wenige Protestierende erklärten in persönlichen Gesprächen, dass sie nicht wüssten, wie es denn weitergehen solle. Immer mehr Menschen würden ihre Arbeit verlieren, Konkurse seien an der Tagesordnung, die Hilfsgelder würden zu spät ausbezahlt oder seien zu wenig, um davon leben zu können.
Wirksamer Protest gegen die Ohnmacht
Eine undurchsichtige Corona-Strategie, isolierte Kinder und Alte und eine immer totalitärer auftretende Regierung würden Ängste
und Wut, aber auch Ohnmacht auslösen. Daher ist es höchste Zeit, klar zu skizzieren, welche Grundpfeiler eine Bewegung benötigt, um durch wirksamen Protest ihre Ziele zu erreichen.
1) Bewusstsein
An erster Stelle steht ein notwendiger Bewusstseinswandel. Politik, Systempresse und Hochfinanz – von der Pharma-Industrie bis zu digitalen Großkonzernen (Amazon) – profitieren von dieser Krise. Sie werden uns nicht helfen, sie zu beenden. Der Glaube an den “Vater Staat” muss der Erkenntnis weichen, dass wir selbst Verantwortung übernehmen müssen. Selbstermächtigung ist die Parole der Stunde.
2) Macht
Die Ohnmacht, einem globalen Systemgegenüberzustehen, das Regierungen, Wirtschaft und Mainstreammedien kontrolliert, lähmt heute viele Menschen und hindert sie daran, aktiv zu werden. Dabei gibt es vieles, was wir tun können. Die Teilnahme, Organisation und Unterstützung von Protesten, das Anfertigen von Bannern, das Verteilen von Flugblättern oder die Aufklärung im eigenen Umfeld sind ebenso wertvoll wie der Aufbau solidarischer Netzwerke, die Spenden für Opfer der Corona-Politik sammeln. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Projekt “Zomholten”, welches in Süd-Tirol unbürokratisch
Hilfe für das Volk leisten will.
3) Mut
Wer noch nie protestiert hat, könnte Angst davor haben, an einer Kundgebung teilzunehmen. Gerade da das Verbot, die eigene Gemeinde zu verlassen, im Widerspruch zum Demonstrationsrecht steht. Auch deshalb gilt: Das Geheimnis der Freiheit lautet Mut. Informiert euch über eure Rechte und überwindet eure Zweifel. Nur gemeinsam können wir es schaffen.
4) Einheit
Immer wenn sich Bewegungen bilden, die berechtigte Kritik am System äußern, versucht dieses einen Keil in den jungen Protest zu treiben. Sagt daher Nein zu Spalterei und Distanzierung. Es gibt viele Gründe, um die aktuelle Corona-Politik abzulehnen. Nicht jeder Teilnehmer muss derselben Meinung sein und dieselben Beweggründe haben. Wichtig ist der gemeinsame Protest, um seine Kräfte zu bündeln. Gerade eine vielfältige Teilnehmerschaft zeugt von einer breiten Ablehnung der Corona-Maßnahmen.
5) Inhalt
Ebenso wichtig ist eine klare Kommunikation der zahlreichen Argumente gegen die Corona-Maßnahmen und der Alternativen zur momentanen Politik. Die potentiell relevanten Zielgruppen von Impfkritikern über Arbeitslose und Eltern bis hin zu Überwachungsgegnern müssen skizziert werden, um sie zielgenau ansprechen zu können. Auch die Hintergründe von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltwirtschaftsforum (WEF) müssen beleuchtet werden. Das ist die Aufgabe kritischer, alternativer Medien und der zahlreichen Graswurzel-Journalisten.
6) Organisation
Effektiver Protest benötigt eine Bündelung der Kräfte und eine klare Struktur. Die zahlreichen neuen Protestgruppen müssen zusammenarbeiten, um politisches Gewicht zu bekommen. Eine gute Werbung ist für die Außenwirkung ebenso unverzichtbar wie charismatische Repräsentationsfiguren. Die Veranstaltungen müssen gut organisiert, professionell und klar in der Zielsetzung sein.
7) Wir sind friedlich
Nur gewaltfreier Protest und Solidarität können den Wandel herbeiführen. Gewalt führt nur zur Diskreditierung und Kriminalisierung der Proteste. Wenn wir friedlich, laut und klar unser Anliegen kommunizieren und dabei kreativ und konsequent bleiben, können wir die Masse von der Richtigkeit unserer Sache überzeugen.
8) Klare Ziele
Unsere Ziele und unser Minimalkonsens sind klar. Wir wollen die derzeitige Corona-Politik mit ihren schädlichen Lockdowns beenden und den Menschen wieder ein freies Leben ermöglichen. Alte und Risikopatienten müssen geschützt werden – wenn sie es wollen. Das Gesundheitssystem gehört ausgebaut, nicht kaputtgespart. Kinder sollen sich frei und
ohne Angst entfalten können. Die Profiteure der Krise und die Superreichen gehören zur Kasse gebeten, das Volk muss entlastet werden.
Wenn wir diese Ziele klar kommunizieren und uns dabei stetig verbessern, wird niemand unseren Erfolg verhindern können.