Jetzt könnte es schnell gehen! Gleich mehrere Impfstoff-Produzenten wollen in Kürze vielversprechende Anti-Corona (COVID-19) Mittel bereitstellen: u.a. das Israelische MIGAL (Galiee Forschungs Institut) und zwei US-Konzerne: Moderna Therapeutics (Biotechnologie, Cambridge/Massachusetts) und das Gentechnik-Unternehmen Greffex Inc. In Houston/Texas.
Ein Bericht von Kornelia Kirchweger
Israel: Oraler Impfstoff
Bei MIGAL, in Israel, haben Wissenschaftler einen Impfstoff gegen das ansteckende Bronchitis-Virus (IBV) entwickelt, das eine Bronchialkrankheit bei Geflügel verursacht. Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde in Studien nachgewiesen. Bei einem Vergleich des neuartigen Corona-Virus mit dem Geflügel-Corona-Virus fand man eine hohe genetische Ähnlichkeit und denselben Infektionsmechanismus. Die ideale Ausgangslage für einen Impfstoff auch für Menschen. Diesen könnte es in wenigen Wochen geben. Schon in 90 Tagen könnte die Sicherheitszulassung vorliegen, sagte der israelische Wissenschafts- und Technologieminister, Ofir Akunis. Generell werden alle Zulassungsverfahren auf seine Anweisung hin beschleunigt, damit der Impfstoff schnell auf den Markt kommt. Angepeilt ist ein oraler Impfstoff.
USA/Massachusetts: „Software-Programm“ für den Körper
Der US-Biotechnologie Konzern, Moderna Therapeutics, wird seinen neuen Impfstoff bereits im April am Menschen testen. Das Mittel wurde innerhalb von 42 Tagen auf Basis neuester Gen-Technologie entwickelt, nachdem chinesische Forscher Mitte Jänner den DNA-Aufbau von COVID-19 veröffentlichten (SARS-CoV-2). Die ersten Proben gingen schon an das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID), das dem nationalen Gesundheitsinstitut (NIH) angehört. Moderna-Präsident, Dr. Stephen Hoge: „… unser Impfstoff ist wie ein Software-Programm für den Körper, das die viralen Proteine herstellt und eine Immunreaktion darauf bewirken kann“. Im NIH wird aktuell auch das gegen Ebola entwickelte Mittel „remdesivir“ an SARS-CoV-2 infizierten Patienten getestet, die sich freiwillig für die Studie gemeldet haben. Remdesivir hat ermutigende Ergebnisse bei Tieren gebracht, die mit zwei verwandten Corona-Viren infiziert waren (SARS- und MERS-Syndrom).
USA/Texas: ab Frühsommer – gratis für einige Länder
Auch bei Greffex Inc., einem Gentechnologie-Konzern in Texas/Houston ist es – nach eigenen Angaben – bald soweit. Anträge bei den nationalen Gesundheitsbehörden für Tests an Tieren wurden eingebracht. Diese laufen dann einige Monate, dem folgen kürzere, klinische Test am Menschen. Im frühen Sommer könnte der Impfstoff auf dem Markt sein, sagte Greffex CEO, John Price. In bestimmten asiatischen Ländern will der Konzern den Impfstoff auch kostenlos zur Verfügung stellen.
Auch Greffex setzte bei der Entwicklung auf neueste Methoden der Gentechnologie: mittels viraler Vektoren wird dabei genetisches Material in Zielzellen eingebracht, um dort eine Immunreaktion oder die Abtötung von Viren zu bewirken. Auch dafür muss vorher der DNA-Aufbau des Virus bekannt sein.