Bill Gates scheffelte schon als junger Mann mit seiner Software-Erfindung Microsoft Windows ein Vermögen. Das investierte er wieder strategisch in noch lukrativere Branchen: Gesundheit, Nahrungsmittel, Getränke und in die Pharmaindustrie. Heute ist er Multi-Milliardär und ein „global player“.
Er selbst sieht sich als Philantrop, einer, der den Menschen
Gutes tut und die Welt verbessert.
Eine Reportage von Kornelia Kirchweger
Heute ist Bill Gates 65 Jahre alt und besser denn je im Geschäft. Im Jahr 2000 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Melinda die „Bill und Melinda Gates Stiftung“. Diese fördert die globale Entwicklung, Gesundheit und Politik. Ihr Vermögen wird auf 47 Mrd. US-Dollar
geschätzt, sie zählt zu den weltweit reichsten Privatstiftungen.
Jährlich gibt sie rund 4 Mrd. US-Dollar zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose, Malaria, Alzheimer, für die medizinische Forschung und für Impfpartnerschaften mit Pharmakonzernen aus. Bill Gates’ Vermögen wird auf 107,1 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Investment-Genie
Sein Image war schon besser. Die Fakten sehen so aus: Bill Gates hält Aktien von Coca Cola im Wert von 500 Mio US-Dollar und vom weltgrößten Supermarktkonzern Walmart von 1 Mrd. US-Dollar.
Beteiligt ist er u. a. auch am Nahrungsmittelkonzern Pepsi Co, Unilever, Kraft-Heinz, Mondelez und Tyson Foods. Ebenso an den Alkoholkonzernen Anheuser-Busch und Pernod; an den Pharmakonzernen Glaxo Smith Kline, Novartis, Roche, Sanofi, Gilead and Pfizer.
Anteile im Wert von knapp 12 Mrd. Dollar hält die Stiftung am Berkshire Hathaway Trust des Investors Warren Buffet. Dieser Trust besitzt wiederum Aktien von Coca Cola im
Wert von 17 Mrd. und von Kraft-Heinz im Wert von 29 Mrd. US-Dollar.
Doppelbödiger Philanthrop?
Er investiere in gesundheitsschädliche Bereiche, heißt es oft. Denn das angepriesene zucker-, fett- und salzreiche Junkfood macht Milliarden Menschen übergewichtig. Davon profitiert die Pharma-Industrie mit dem Verkauf von Medikamenten gegen Folgeerkrankungen falscher Ernährung.
Die Konzerne verdienen damit doppelt: mit der Verursachung der Probleme und mit deren Behandlung. Und Bill Gates verdient mit. Das führt uns direkt zur UNO-Weltgesundheitsbehörde WHO, deren Finanzen zu 80 % von privaten Geldgebern und Stiftungen kommt.
Heimlicher WHO-Chef
Die Gates-Stiftung spendete der WHO seit 2000 insgesamt 2,5 Mrd. Dollar. Gates wurde damit heimlicher WHO-Chef und zwang der Organisation einen kontraproduktiven Interessenskonflikt auf: Ergreift sie Maßnahmen gegen gesundheitsschädliche Aktivitäten der Süßgetränke-, Alkohol- und Pharmaindustrie, mindert sie das Einkommen der Gates- Stiftung und damit die Spenden für die WHO. Natürlich sind auch Epidemien und Pandemien ein gutes Geschäft für die üblichen Beteiligten.
Das ist jetzt ja allgegenwärtig. Regierungen werden in Panik versetzt. Sie füllen ihre Lager mit Impfstoffen, Medikamenten und Schutzausrüstung. Koste es, was es wolle. Gates ist auch Mitbegründer (2017) und Finanzier der weltweiten Allianz für die Erforschung und Entwicklung neuer Impfstoffe (CEPI). 460 Mio US-Dollar ließ Gates dafür springen.
CEPI konzentriert sich auf Impfstoff-Forschung für Atemwegserkrankungen MERS-CoV, SARS-CoV-2 (das aktuelle Corona-Virus), das Lassa-Virus und auf eine unbekannte „Krankheit X“. Diese wurde von der WHO im Februar 2018 auf die Liste jener möglichen Krankheiten gesetzt, die als unbekannter Erreger eine künftige Epidemie verursachen könnte. Die EU schloss sich CEPI im Vorjahr an, Großbritannien stieß 2020 dazu.
CEPI spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Die Gates-Stiftung will 250 Mio US-Dollar in die Bekämpfung von Covid-19 investieren. Gates ist auch Hauptsponsor der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI), die in den Entwicklungsländern aktiv ist.
GAVI lebt von privaten Sponsoren. Privatunternehmen haben damit großen Einfluss auf die Gesundheitspolitik eines Landes. Im Vorstand sitzen eine Reihe von Pharma-firmen. Im Jahr 2019 erhielt GAVI 1,56 Mrd. US-Dollar von der Gates-Foundation. Gates soll den Spiegel mit 2,3 Mio Euro gefördert haben, im Rahmen des Projekts „Globale Gesellschaft“.
Verblüffende Corona-Simulation
Die Gates-Stiftung ist auch eng mit dem Weltwirtschaftsforum Davos und dem John-Hopkins-Gesundheitszentrum verbandelt. Letzteres verfügt über ein Corona-Virus-Forschungszentrum, das tagtäglich globale Statistiken über Corona-Infektionen, Todesfälle, Zahl der Corona-Tests etc. sammelt und veröffentlicht.
Im Oktober 2019 simulierten diese drei Player den Ausbruch eines Corona-Virus, das zur Pandemie führt. Die Simulation nannte sich „Event 201“ und beschreibt in mehreren Etappen die heutige Situation fast 1:1. Die Simulation kam zur Einschätzung, dass es innerhalb von 18 Monaten nach Ausbruch der Pande-mie bei nicht Vorhandensein eines Impfstoffes 65 Mio Corona-Todesfälle geben werde.
Parallel dazu ging es auch um die Bekämpfung von „Corona Fake News“. Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE löschte mittlerweile die Doku „Profiteure der Angst“ von seinem YouTube-Kanal (Private laden sie aber regelmäßig wieder hoch). Darin erhob der Sender bereits 2009 den Vorwurf, die WHO mache mit der Angst vor Pandemien Geschäfte. Kritiker vermuten einen Zusammenhang.