Die Corona-Krise macht immer mehr Städte und Gemeinden in Deutschland auch finanziell schwer zu schaffen. Die Gewerbesteuereinahmen gingen stark zurück.
Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer ist de wichtigste Geldquelle für deutsche Städte und Gemeinden. Mit diesen Einnahmen leisten die Kommunen mehr als die Hälfte aller öffentlichen Investitionen, so werden werden beispielsweise Schulen und Kindergärten gebaut oder saniert. Noch im vergangenen Jahr hatte das Gesamtaufkommen aus der Gewerbesteuer 55,4 Milliarden Euro betragen. Doch dieses Jahr hat die Coronakrise zu einem massiven Einbruch der Einnahmen geführt. „Die kommunalen Haushalte werden am Ende des Jahres so hohe Einbußen erleiden, wie wir sie noch nicht erlebt haben“, sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetags, Verena Göppert der Deutschen Presse Agentur (dpa).
Mindestens 50 Prozent geringere Einnahmen
Im ersten Halbjahr 2020 sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 28 Prozent gesunken. Betrachtet man jedoch nur das zweite Quartal, als es zum Corona-bedingten Lockdown kam, betrug das Gewerbesteueraufkommen nur 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Denn durch die massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben viele Unternehmen mit Umsatz- und Auftragseinbrüchen zu kämpfen und die Erträge sind stark gesunken. Da sich die Corona-Krise in den Kommunen unterschiedlich auswirkt, sind einige weniger hart betroffen als andere. Daher sind die 50 Prozent auch nur ein Durchschnittswert. Laut Städtetag sind die Schwankungen zwischen den Städten und Gemeinden enorm, viele verzeichneten Rückgänge von mehr als 70 Prozent, in der Spitze sogar über 80 Prozent. Deshalb haben Kommunen und Bund bereits einen Gewerbesteuerausgleich verabredet, mit dem die Verluste abgefedert werden sollen. Ob die bisher vom Bund zugesagten sechs Milliarden jedoch ausreichend sind, hängt von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab. Dennoch soll alles versucht werden, dass die Kommunen nicht aus Sparzwang etwa Schwimmbäder oder Bibliotheken schließen müssen.