Für April bis Ende Juni galt in Deutschland ein Kündigungsschutz für Mietwohnungen. Dieser ist nun ausgelaufen warnt der Mieterbund.
Viele Menschen haben durch Corona finanzielle Einbußen erlitten und müssen mit einem geringeren Einkommen ihr Auskommen finden. Das betrifft nicht nur die derzeit 2,85 Millionen Arbeitslosen – vor Corona waren es noch 2,4 Millionen – sondern auch die sieben Millionen Menschen, die sich in Kurzarbeit befinden. Die Kurzarbeit dürfte zwar bis jetzt Einigen ihre Arbeitsplätze erhalten und den Weg in die Arbeitslosigkeit bisher verhindert haben, allerdings erhalten sie nur 60 Prozent ihrer normalen Löhne. Der dreimonatige Kündigungsschutz bei Mietrückständen, mit dem die Bundesregierung Mieter vor einer raschen Kündigung ihrer Wohnung schützen wollte, ist nun mit 1. Juli jedoch abgelaufen.
Im Herbst könnte Kündigungswelle drohen
Ab diesem Zeitpunkt ist es Vermietern wieder gestattet, wegen fehlender Mietzinszahlungen ihre Mieter zu kündigen. „Die große Kündigungswelle wird im Herbst über uns hereinbrechen“, sagte Hans-Joachim Witzke, Chef des nordrhein-westfälischen Mieterbundes gegenüber der „Bild“. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt München sieht Beatrix Zurek vom Münchner Mieterbund 300.000 bis 400.000 Mieterhaushalte finanziell von der Corona-Krise betroffen. Die größte Gefahr geht besteht dabei für Mieter, die 30 Prozent oder mehr ihres Nettoeinkommens für die Miete ausgeben müssen. Bei einem Nettoeinkommen von 2000 Euro sind das 600 Euro