Eigentlich hat alles bereits sehr gut ausgesehen. Die Bauarbeiten an der Neuen Donaubrücke Linz sollten planmäßig wieder aufgenommen werden, wie der freiheitliche Vizebürgermeister Markus Hein im exklusiven Wochenblick-Interview angekündigt hatte.
Planmäßig hätten die dringend benötigten Schweißer aus Tschechien und der Slowakei anreisen und ihre Arbeit am Vormontageplatz weiterführen sollen. „Daraus wird leider vorerst nichts, denn die österreichischen Grenzbehörden hinderten die Facharbeiter an der Einreise“, musste der Infrastrukturreferent Markus Hein jetzt am Mittwoch jedoch berichten.
Blauer Vizebürgermeister ist sauer
„Mir wurde mitgeteilt, dass am vergangenen Freitag die Einreisebestimmungen auch für Tschechien und die Slowakei nach Österreich verschärft wurden. Wer kein negatives COVID-19-Attest dabei hat, darf die österreichische Grenze nicht mehr passieren!“
Hein ist verärgert, denn mit den ständig sich kurzfristig ändernden Regeln wird es langsam schwierig: „Wir haben letzte Woche alles abgeklärt, damit die Einreise ungehindert stattfinden kann. Die Vorbereitungen der ARGE Bau richteten sich auch danach. Wenn aber praktisch von einem auf den anderen Tag etwas anders gilt, ist ein planmäßiges Arbeiten nahezu unmöglich!“ Laut neuesten Informationen sollen die betroffenen Arbeiter rasch getestet werden, sodass sie am kommenden Wochenende anreisen und die Arbeit Anfang der Woche starten können.
Suche am heimischen Arbeitsmarkt
„Die Stadt selbst hat keinen Einfluss darauf, von wo sich ein Auftragnehmer sein Personal holt “, erklärt Hein: „Die Auftragsvergabe erfolgte durch eine Ausschreibung. Die Stadt hat auf das operative Wirken der Auftragnehmer keinen rechtlichen Einfluss. Wir können hier nur darauf drängen, dass die Baustelle auch vor Ort – den in den Stahlwerken wird weiterhin produziert – rasch wieder in Betrieb geht. Wenn es aber zu weiteren Verschärfungen kommt, wäre es durchaus ratsam, sich auch am österreichischen Arbeitsmarkt umzusehen, ob nicht doch entsprechende Fachkräfte verfügbar sind.“