Wegen dem Durchimpfen des Personals einer Hals-Nasen-Ohren-Praxis blieben am Dienstagnachmittag die Türen der betreffenden Arztpraxis im nordrhein-westfälischen Viersen-Süchteln verschlossen. Zwei Drittel des Personals klagten über Nebenwirkungen der Corona-Impfung.
Patienten standen ratlos vor der Tür, an deren Fenster der Hinweis zu lesen war: “Bitte beachten Sie: Heute Nachmittag bleibt die Praxis geschlossen. Wir sind alle gestern Abend gegen Corona geimpft worden. 2/3 des Teams leiden unter Nebenwirkungen, sodass keine Sprechstunde stattfinden kann.”

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Schon in Zulassungsstudie starke Nebenwirkungen
Seit dem 12. Februar wird im Viersener Impfzentrum der AstraZeneca Impfstoff verimpft, bevorzugt an Pflegekräfte und medizinisches Personal. Schon die Zulassungsstudien zum AstraZeneca Impfstoff zeigten, das sich ein Drittel der Geimpften nach dem Piks “friebrig” anfühlte und über Schmerzen an der Einstichstelle, sowie Müdigkeit, Frösteln, Kopf- und Muskelschmerzen klagte. Eine Vielzahl hatte nach der Impfung ein “allgemeines Krankheitsgefühl”.
Der AstraZeneca Impfstoff ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff. Der Impfstoff besteht aus den Hüllen harmloser Viren, die die DNA-Baupläne für ein Protein auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2 enthalten. Diese werden von Körperzellen aufgenommen, die dann für eine kurze Zeit dieses Protein herstellen. Dadurch wird das Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe (Antikörper und T-Zellen) gegen das Corona-Protein zu bilden. Wenn die geimpfte Person später in Kontakt mit diesem Coronavirus kommt, soll dieser schneller durch das Immunsystem erkannt und gezielt bekämpft werden können.
Auch in Schweden Ausfälle nach Impfung
Ähnlich wie dem Praxispersonal in Viersen-Süchteln erging es auch dem Pflegepersonal in einem schwedischen Krankenhaus in der vergangenen Woche, wo sich ein Viertel nach der Corona-Impfung krank meldeten, was dazu führte, dass die Impfungen vorläufig ausgesetzt wurden. Das Aussetzen der Impfung soll dazu beitragen, dass die Belegschaft nicht gleichzeitig ausfällt und es zu keinem Pflegenotstand kommt. In Linz derweil fielen nach der Impfung reihenweise Rettungssanitäter aus, sodass Ersatzkräfte aus dem Umland gerufen werden mussten. (AA)