Als Influencer (von englisch to influence ‚beeinflussen‘) werden Personen bezeichnet, die wegen ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in sozialen Netzwerken als Träger für Werbung und Vermarktung in Frage kommen. Welches Produkt jemand vermarkten kann, der öffentliche Toiletten ableckt, war schon in Zeiten vor der Corona-Pandemie keine leicht zu beantwortende Frage …
Ein Kommentar von René Rabeder
Karma auf der Klobrille
„Play stupid games, win stupid prizes“ könnte man an dieser Stelle sagen. Vielleicht ist es einfach nur das gute alte Karma. Ein gewisser Herr „Larz“ aus Kalifornien, der sich auch „gayshawnmendes“ nennt und mit seinen 21 Jahren auch in den USA als volljährig gilt, ist ein „Influencer“. Ein Beeinflusser. Ein Vorbild. Ein Vollidiot hätte man früher gesagt. Dieser Herr Larz hat sich, laut seinen eigenen Aussagen mit Covid-19 infiziert. Nicht etwa als er für ältere Menschen einkaufen war, oder ehrenamtlich im Krankenhaus arbeitete. Nein, Larz leistet seinen Dienst an der Gesellschaft auf andere Art. Er infizierte sich (höchstwahrscheinlich) mit dem Coronavirus, als er den Sitz einer öffentlichen Toilette mit der Zunge ableckte. Ein Video davon findet man HIER.
Die Idee dazu stammt aber nicht mal von ihm selbst. Er wurde beeinflusst von Frau Ava Louise. Die 22-Jährige ist ein Superstar im Internet. Auf ihrer Lieblingsplattform „TikTok“ startete sie die „Corona Challenge“, leckte den Sitz einer Flugzeugtoilette ab.
Please RT this so people can know how to properly be sanitary on the airplane ?? pic.twitter.com/x7GX9b4Lxc
— Ava Louise (ig @avalouiise) (@realavalouiise) March 14, 2020
Eltern sollten wieder Influencer werden
Bei Twitter ist Larz mittlerweile gesperrt. Medienberichten zufolge löschte er selbst zuvor noch ein Bild, das ihn in einem Krankenhausbett liegend zeigte.
Auch in Zeiten, in denen Klopapier und Desinfektionsmittel Mangelware sind, wird sich hoffentlich nicht so schnell ein Produkt finden, das die beiden „Klo-Lutscher“ bewerben könnten. Und vielleicht nutzen aktuell möglichst viele Eltern ihre Zeit daheim auch dazu, ihre Kinder sinnvoll zu „influencen“.
Es wäre wirklich zu wünschen, wenn in der Welt nach der Krise ein bisschen weniger Platz für solche Grauslichkeiten wäre.