Steckt hinter dem Zick-Zack-Kurs ein Plan? Soll etwas vertuscht werden? Für wie blöd hält uns die Regierung eigentlich? Eine Chronologie zur aktuellen Polit-Maskerade.
Ein Kommentar von Stefan Magnet
Am heutigen Montag trat Österreichs Regierung erneut bedeutungsschwer und staatstragend vor die Mikrofone und Kameras und verkündete die nächsten Beschränkungen für die duldsame Masse braver Bürger.
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Maskenpflicht überraschend
Und mit einiger Verwunderung durften wir nun feststellen, dass die Regierung eine Masken-Pflicht für ganz Österreich anordnet. Die selbe Regierung übrigens, die dies wochenlang, unermüdlich lächerlich machte – uns einredete, man brauche keine Masken, diese wären völlig sinnlos. Was hinter diesem wirren und total planlosen und im Endeffekt sogar gemeingefährlichen Zick-Zack-Kurs steckt, will ich am Ende des Beitrags mutmaßen, aber lassen sie sich von ein paar ausgewählten Wegmarken dieser irren Polit-Maskerade die Ohren schmeicheln:
Mainstream-Medien nannten Masken „unsinnig“
Als das Coronavirus in Österreich Thema wurde und misstrauische Bürger begannen Lebensmittel, Hygieneartikel und Atemschutzmasken zu bevorraten, ritten die im Dienste des Imperiums stehenden Massenmedien aus, um zu entwarnen. Am 24. Februar, da gab es schon die ersten Krankheitsfälle in Österreich, titelte die Zeitung „Kurier“: Coronavirus: Atemschutzmasken zur Vorbeugung sind „unsinnig“. Und der Artikel hält Weisheiten bereit, die helfen sollen: „Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen zählt Experten zufolge die Handhygiene. Von Erkrankten gilt es Abstand zu halten.“
Minister Anschober witzelte
Am 26. Februar meldete sich der erste Minister mit seiner hoch-offiziellen staatlichen Einschätzung, nämlich Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Er übte sich da noch immer mit lustigen Wortspielen, die sich aber leider als fachlich völlig kaputte Ratschläge entpuppen sollten. Er wolle „Verdachtsfälle eingrenzen und nicht Reisen begrenzen“ witzelte er – woraufhin hunderte Skiurlauber aus Österreich tatsächlich nach Südtirol in den Urlaub fuhren und sich dort auch just infizierten. Einen „Glassturz“ wollte er auch nicht über Österreich stülpen, weshalb Grenzkontrollen naserümpfend abgelehnt wurden. Und zu den Atemschutzmasken, die ohnedies schon überall ausverkauft waren, sagte Anschober wörtlich: „Ich rate nicht, dass wir alle zu Atemschutzmasken greifen.“
SPÖ: „Infektionsgefahr durch Masken“
Die Sozialdemokraten pflichteten der Regierung bei und so wusste die Ärztin und SPÖ-Parteichefin Rendi Wagner am 29. Februar zu berichten:
„Schutzmasken können die Infektionsgefahr erhöhen“, weshalb sie selbstredend abzulehnen seien. Die Regierung ließ keine Gelegenheit aus, Atemschutzmasken aller Klassen lächerlich zu machen und die Herren Minister gingen mit gutem Beispiel voran. In den großflächigen Interviews mit Österreichs größter Tageszeitung brüsteten sich die Politiker ohne Maske:
Anschober und Kurz haben privat keine Maske?
„Haben Sie auch eine Atemschutzmaske zu Hause?“ fragte die „Krone“ am 1. März, und Minister Anschober antwortete, Zitat: „Nein. Wir raten der Bevölkerung auch nicht an, Schutzmasken zu tragen. Masken sollen jene tragen, die direkt mit Infizierten zu tun haben, für sie sind die Bestände auch reserviert.“
Und noch am 8. März betonte Kanzler Sebastian Kurz in einem ebensolchen Interview: „Nein, ich habe keine Atemschutzmaske zu Hause.“
Kurz noch am 8. März: „Masken sind irrational“
Und Kurz weiter: „Was ich die Österreicherinnen und Österreicher wirklich bitten würde, ist, nicht in Panik zu verfallen, auch nichts zu tun, was keinen Sinn macht. Hamsterkäufe sind genauso irrational, wie wenn man jetzt beginnen würde, Masken zu tragen.“
Und nun, am 30. März, ist das Irrationale zur Pflicht geworden und die Regierung verhängt eine Schutzmasken-Pflicht. Nun ist es den Polit-Clowns recht geworden, die uns bis jetzt monatelang etwas ganz Gegenteiliges erzählt haben. Aber wie soll es schon Konrad Adenauer für echte Vollblut-Politiker verpflichtend gesagt haben: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“
Nehammer verschenkte 100.000 Masken nach China
Ob es sich bei all dem Theater, bei all diesen Wendungen und scheinbar hektisch-planlosen Anweisungen, um pure Dummheit handelt, darf bezweifelt werden. Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass die Regierung die ganze Lage schlichtweg maßlos unterschätzt hat? Dass sie die zeitgerecht richtigen Maßnahmen verschlafen hat? Weil man zu feig war, rechtzeitig Maßnahmen zu setzen – zu verschlafen, rechtzeitig vorzusorgen? Weil Innenminister Nehammer noch im Februar 100.000 Stück Schutzmasken und 2,4 Millionen Einweghandschuhe nach China verschickte – und diese bis jetzt in Österreich gefehlt haben? Könnte es sein, dass die Regierung einfach tausend Fehler gemacht hat und man mit dieser Verwirrungstaktik diese Fehler verschleiern möchte?
FPÖ warnte schon im Jänner!
Die FPÖ, namentlich der Wiener Bürgermeister-Herausforderer Dominik Nepp, forderte bereits am 26. Jänner wirkungsvolle Maßnahmen der Regierung. Da wurde er noch ignoriert und verlacht. So können wir jetzt noch weiter in der Halb-Isolation leben. Halb deshalb, da gleiches Recht bekanntlich nicht für alle gilt, wenn man sich in gewissen illustren Stadtteilen umsieht, wo weiter flaniert und gescherzt wird.
Linksextreme dürfen demonstrieren
Und Demonstrationen dürfen ja auch weiter abgehalten werden, zumindest wenn es sich um linksextreme Demonstrationen handelt, wie die „Refugee Welcome“-Demo am Wochenende in Wien. Wo die Polizei angewiesen wurde zuzuschauen. Die Masken-Pflicht haben die vermummten Chaoten und Asyl-Aktivisten schon vorweg eingehalten: Endlich dürfen sie sich wieder legal die Visagen vermummen, wie das beim “Schwarzen Block” so üblich ist. Aber wehe, Sie als Bürger wagen eine Unterhaltung über den Gartenzaun hinweg – da könnte sofort eine Spezialeinheit auf Sie gehetzt werden. Also schön weiter daheim bleiben, händewaschen und Maske aufsetzen. Und am Ende wird alles gut.