Seit einer Woche gibt es nun Ausgangsbeschränkungen und unser aller Leben hat sich seitdem grundlegend verändert. So mancher Zukunftsforscher glaubt, dass sich die derzeitigen Umstände nachhaltig auf unsere Gesellschaft auswirken werden. In der kurzen Zeit haben sich jedenfalls schon einige Dinge bedeutend gewandelt.
Ein Tagebucheintrag von Julian Utz
Ferngespräche ganz nah
Warum wird man eigentlich Journalist? Diese Frage werden sich vermutlich noch nicht viele gestellt haben. Diejenigen, die sie sich gestellt haben und anschließend Journalisten geworden sind, kennen die Antwort sehr wahrscheinlich. Weil man grundsätzlich neugierig ist und immer Neues wissen möchte. Und vor allem, dass „die da oben“ nicht tun und lassen können, was sie wollen. Aber auch für uns Schreiberlinge hat sich das Leben drastisch geändert. Seit vergangenen Montag gibt es statt spannenden Hintergrundgesprächen, Polit-Veranstaltungen und Pressekonferenzen nur mehr, Homeoffice und Telefon- und Videobesprechungen. Die Recherche und die Überprüfung der Fakten am Heimrechner sind manchmal ein bisschen mühsamer als am gewohnten Arbeitsplatz und ab und zu verliert man auch schnell den Überblick bei der Masse an Informationen rund um das Corona-Virus. Denn eines ist klar: Das echte Leben findet noch immer draußen statt und nicht im Heimbüro. Die Freizeitgestaltung muss ebenfalls an die Corona-Krise angepasst werden, besonders wenn man mit seinen Freunden auf ein Bier gehen möchte, ohne dabei die Ausgangsbeschränkungen zu brechen. Zum Glück gibt es mittlerweile die Möglichkeit ein gemütliches Feierabend gemeinsam über Video-Telefonie abzuhalten. Den Programmen Discord und Skype sei Dank. Jeder Teilnehmer holt sich dann ein kühles Blondes und trinkt es eben in den eigenen vier Wänden. So kann man sich auch vernetzen, in einer Welt die sich abrupt verändert hat.
Eine Welt zwischen Alltag und Corona-Virus
Einige Tätigkeiten sind von Corona nicht beeinflusst. Dazu zählt der morgendliche Lauf in der Umgebung, das abendliche Gitarrenspielen und das Boxtraining, das man jetzt alleine im Garten absolviert. In meinem Bücherregal warten glücklicherweise noch genügend Werke, die gelesen werden wollen. Von meiner Seite wurde dafür schon früh vorgesorgt, ganz nach dem Motto: Ein Buch lesen, zwei Neue kaufen. Derzeit wird gerade J.R.R. Tolkien abgearbeitet, im Englischen Original versteht sich. Der renommierte britische Schriftsteller, Mediävist und Philologe schafft es wie kein Zweiter, ein einzigartiges Kopfkino in den Gehirnen seiner Leser zu erschaffen. Ein langweiliger, regnerischer Tag in Selbstisolation bekommt somit trotzdem eine abenteuerliche Note. Tolkiens Schöpfung, die fantastische Welt „Mittelerde“, hat ihn zurecht berühmt gemacht. Wer anfängt sich nach Mittelerde zu begeben, wird am „Hobbit“ oder dem „Herrn der Ringe“ nicht vorbeikommen. Mit den beiden Werken endet aber diese Reise nicht. Denn seit seiner Jugend hat Tolkien immer wieder neue Charaktere, Details, Geschichten und Orte für seine Welt erdacht und niedergeschrieben. Mittelerde kann somit ein ganzes Jahr lang gelesen und trotzdem immer wieder neu entdeckt werden. An alle, die sich noch nicht damit auseinandergesetzt haben: Wagt den Sprung in dieses fantastische Universum, denn sie wird jedem noch so grauen Alltag einen lebendigen Anstrich verpassen!
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