US-Präsident Donald Trump will bis auf weiteres die US-Finanzierung für die UNO-Weltgesundheitsbehörde (WHO) aussetzen. Er wirft ihr Intransparenz und Übermittlung falscher Informationen beim Management der Corona-Krise vor, was der USA sehr geschadet habe. Man werde jetzt die unrühmliche Rolle der WHO untersuchen – bis zur Klärung werde es kein Geld geben. In den USA, gibt es mit Stand 15. April rund 26.000 Corona-Tote (Italien allein: 21.000).
Ein Bericht von Kornelia Kirchweger
Die USA sei wichtigste Geldgeber der WHO. Die amerikanischen Steuerzahler stellen der UNO-Organisation jährlich rund 452 Mio US-Dollar bereit. “Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben wir tiefe Bedenken, ob Amerikas Großzügigkeit bestmöglich genutzt wurde”, sagte Trump. Von China fließen übrigens gerade einmal 40 Mio oder weniger pro Jahr an die WHO. Trump will die US-Mittel aber nicht kürzen – sondern einfrieren und auf andere Bedürfnisse umlegen.
Marionette von China
Die WHO habe es nicht geschafft, Informationen rechtzeitig und transparent zu erhalten, zu überprüfen und weiterzugeben, sagte Trump. Sie hätte schon im Jänner den Alarm in China auslösen müssen, habe aber lieber den Zusicherungen Chinas geglaubt. Noch im Jänner behauptete die WHO, es gebe keinen Beweis für eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Lungenkrankheit COVID-19. Später sprach sie von „begrenzte Übertragung“ unter Menschen. Als Trump Ende Jänner Flüge aus China vorübergehend nicht mehr in die USA ließ, kritisierte ihn der aus Äthiopien stammende WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Zu diesem Zeitpunkt rief die WHO den „internationalen Gesundheitsnotstand“ aus. Weit bis in den Februar hinein, als sich in Italien schon die Särge türmten, riet die WHO den Mitgliedsländern weiterhin von Reise- und Handelsbeschränkungen ab. Erst am 12. März rief sie die Pandemie aus. Aus dem Umfeld von Trump heißt es, nicht die WHO als System sei das Problem, sondern die WHO-Führung.
Kritik aus Australien und Taiwan
Auch in Australien hat man Bedenken über den WHO-Umgang mit der Pandemie und forderte mehr Transparenz bezüglich der Ursachen des Corona-Ausbruchs. Entsetzt ist man dort auch, weil die WHO sich weigert, China eine anhaltende Schließung von Lebend-Tier-Märkte nahezulegen. Man vermutet, dass die Epidemie dort startete.
Taiwan hat schon im Dezember die WHO informiert, dass sich das neue Corona-Virus unter Menschen verbreitet. Das Team um WHO-Chef Tedros gab diese Information nicht weiter. WHO-Chef Tedros beschuldigt jetzt Taiwan, es habe eine rassistische Kampagne gegen ihn gestartet. Taiwans Präsident Tsai Ing-wen lud den WHO-Chef darauf hin zu einer Inspektion nach Taiwan ein. Damit würde sich Tedros aber den Zorn Chinas auf sich ziehen. Denn China beansprucht Taiwan als sein Eigentum und bricht alle diplomatischen Kontakte zu Ländern ab, die Taiwan als Staat anerkennen.
Linke Demokraten: Corona-Krieg gegen Trump
Die linken US-Demokraten sehen in der Corona-Krise ihre Chance, Trump bei den Wahlen am 3. November auszuhebeln. Unterstützt von der Phalanx linker Medien, machen sie gegen Trump mobil und werfen ihm, wegen seiner „verspäteten Ausrufung des Notstandes“, Fahrlässigkeit vor. Trump habe das Virus nicht ernst genommen, es mit einer Erkältung verglichen, heißt es. Genau da setzt Trump mit seiner Kritik an der WHO an, falsche Infos geliefert zu haben.