WHO: Auch Brasilien droht jetzt mit Austritt

Front gegen WHO wächst

WHO: Auch Brasilien droht jetzt mit Austritt

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Der WHO kommen die Mitglieder abhanden: Nach US-Präsident Trump will jetzt auch Brasiliens Präsident, Jair Bolsonaro, die UNO-Gesundheitsagentur verlassen. Entweder diese arbeite ohne politische Vorurteile, oder Brasilien sei draußen, drohte er. Man brauche keine äußere Einmischung in die nationale Gesundheitspolitik. 

Von Kornelia Kirchweger

WHO erledigt ihren Job nicht

US-Präsident Donald Trump hat seine Drohung Ende Mai schon umgesetzt und die Zusammenarbeit mit der WHO aufgekündigt. Sie habe die geforderten Reformen nicht umgesetzt, sie sei ein Vasall Chinas und habe mit falscher Information bezüglich Covid-19 großen Schaden angerichtet.

Auch in Afrika formierte sich Widerstand gegen die UNO-Agentur: Madagaskars Präsident wehrte sich gegen die WHO-Kritik am Einsatz eines im Land entwickelten Corona-Kräutersirup. Andere afrikanische Staaten solidarisierten sich und unterstellten der WHO eine Geringschätzung afrikanischer Wissenschaftler.

Peinlicher Hydroxychloroquin Zick-Zack-Kurs

Besonders verärgert ist Bolsonaro über den Zick-Zack-Kurs der WHO bezüglich Hydroxychloroquin als Mittel zur Behandlung von Covid-19. Sowohl Trump als auch Bolsonaro setzen darauf. In den USA ist Hydroxychloroquin seit 1955 als Medikament zugelassen. Es wird vor allem gegen Malaria eingesetzt, und ist nicht patentiert. Die WHO hat klinische Tests mit Hydroxychloroquin kürzlich ausgesetzt, weil eine Studie in „The Lancet“ höhere Sterblichkeitsraten bei damit behandelten Patienten anführte. Externe Experten hinterfragten aber die Quellen und Analysen der in der Lancet-Studie enthaltenen Patientendaten. Sie mussten korrigiert werden. Zudem ist unklar, von welchen Krankenhäusern aus welchen Ländern diese Daten stammen. Geliefert wurden diese von der Analyse-Firma „Surgisphere“. Ihr Gründer ist Sapan Desai, ein Gefäßchirurg, dem man eine „dunkle Vergangenheit“ nachsagt.

EU bleibt Corona-Friedhof

Brasilien ist in Latein Amerika eines der am schlimmsten von Corona betroffenen Länder. Mit Stand 7. Juni verstarben etwas über 36.000 Menschen in Zusammenhang mit der Pandemie. Das Land hat 209,5 Mio Einwohner. (Zum Vergleich: Großbritannien mit 66 Mio Einwohnern hat 40.000 Corona-Tote). Bolsonaro folgt – ähnlich wie Schweden – dem Ansatz der Herdenimmunität. In den USA, mit 50 Bundesstaaten, gab es bisher 111.000 Corona-Tote. Die EU-28 bleibt weiterhin Spitzenreiter. Allein die vier Länder – Großbritannien, Italien, Spanien und Belgien – liegen in etwa gleich mit den Zahlen der gesamten USA.

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