“Ich werde weiter meine Gottesdienste abhalten”, zeigt sich der Vorarlberger
Pastor Jonathan Anselm (24) unbeugsam und pocht dazu auf die im Gesetz
verankerte Religionsfreiheit, die mit dem Ausbruch der Corona-Hysterie zu
Grabe getragen wurde, jedenfalls für seine im Kreis Bludenz angesiedelte
Freikirche “Gemeinde Gottes”.
Die Religionsfreiheit, die er meine, einschließlich des damit verbundenen Versammlungsrechts, so wurde Anselm von der Polizei gesagt, gelte nur für anerkannte Kirchen, wozu seine Gemeinschaft leider nicht zähle. Dennoch versammelt sich diese allwöchentlich zweimal im Gebetshaus, wird von der Polizei aber immer wieder aufgelöst.
Verfahren gegen Priester – wegen Gottesdiensten!
Erstmals kreuzten die Ordnungshüter im November in der “Gemeinde Gottes” auf “und seitdem kommen sie immer wieder”, sagt der Pastor, der deshalb auch schon angezeigt wurde wie die meisten gottgläubigen Schäflein seiner Herde auch. Meist werden die Sonntagsversammlungen gesprengt, die Zusammenkünfte am Mittwochabend seien davon aber weniger betroffen, sagt Anselm, der trotz allem Verständnis für die Polizeibeamten habe und diese offenbar auch für ihn.
Die Polizisten hätten sich auch darüber gewundert, dass es in seiner Kirchengemeinde keine Corona-Fälle gebe und fragten den Pastor warum das so sei? Anselms launige Antwort: “Weil wir keinen Fernsehapparat haben.” Die gegen ihn laufenden Verfahren, eines davon “wegen fahrlässiger Körperverletzung wegen Durchführung eines Gottesdienstes” fürchtet der Geistliche nicht.

Rebellisch wie einst Don Camillo
“Denn gerade in Krisenzeiten sollten die Menschen zusammenstehen”, betont er, weshalb er auch gar nicht anders könne, als weiterzumachen, und zwar aus Nächstenliebe für unsere Kinder, für unsere Alten und für unser Land. Dieses Land sei nämlich auf “dem direkten Weg in die Meinungsdiktatur”, wogegen sich leider kein anderer Pastor aufzustehen und auch den Mund aufzumachen traue.
Da ist Jonathan Anselm schon aus einem anderen Holz geschnitzt: Unerschrocken geißelte er verbal schon auf einigen Großdemonstrationen das für ihn scheinbar immer stärker werdende Meinungsdiktat, womit er die Flucht nach vorn angetreten hat, um eines Tages nicht unbemerkt aus dem Verkehrs gezogen zu werden. Denn bei den derzeit herrschenden politischen Verhältnissen müsse ein Rebell wie er durchaus damit rechnen.