“Die Situation läuft völlig aus dem Ruder”, erklärte der Salzburger Landeshauptmann Haslauer im Zuge der Verhängung der Quarantäne über die Salzburger Gemeinde. Auch weil die Bevölkerung nicht mehr kooperativ sei, wie die Landessanitätsdirektorin erklärte. Wochenblick wollte sich das nicht entgehen lassen. Mit viel Mut und Mundschutz begaben wir uns am Freitag in die einzige Quarantänezone Österreichs.
Wie unsere Vorab-Recherche ergab, ist die Autobahn-Abfahrt zu Kuchl komplett abgeriegelt. Also wählen wir die Bundesstraße und fahren von Süden über den Pass Lueg und später Golling weiter nach Kuchl. Bei der Zufahrt erwarten uns gleich mehrere Polizeibeamte. Kritisch prüft ein junger Beamter die Bestätigung der Redaktion. Nachdem er den Schrieb von Kopf- bis Fußzeile studiert hat, erteilt er uns vorsichtig die Zusage: “Passt auf euch auf.”, gibt er uns noch auf den Weg mit. Da wird einem schon ein bisschen mulmig!
Durchreiseverkehr gestattet
Allzu dramatisch dürfte die Lage in der Gefahrenzone dennoch nicht sein. Auch der Durchreiseverkehr scheint weiterhin gestattet. So beobachten wir auch etliche Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen dabei, wie sie die Route durch Kuchl wählen, vielleicht um die Vignettenpflicht auf der parallel verlaufenden Autobahn zu umgehen. Die Polizei lässt sie passieren. Eine Registrierung der Aufenthaltsdauer im Ort können wir nicht feststellen.
Kuchler zeigten sich gegenüber dem Wochenblick kooperativ
Während unserer Recherche sprachen wir mit mehreren Kuchlern. Entgegen der Schilderungen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeigten sie sich jedoch – zumindest gegenüber dem Wochenblick – äußerst gesprächsbereit. Wieso gerade Kuchl unter Quarantäne gestellt wurde, verstehen sie nicht so recht.
Es sei wahr, dass sich jetzt einige der Straßensperren widersetzten. Das Maskentragen und den Sicherheitsabstand habe man in Kuchl stets aufmerksam gewahrt, versichern uns die durchaus freundlichen Einheimischen. Viele von ihnen finden die Maßnahme überzogen, manche fühlen sich regelrecht eingesperrt.
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