Wochenthema: „Der Euro wird die Krise nicht überleben“

Corona als Auslöser der größten Krise aller Zeiten

Wochenthema: „Der Euro wird die Krise nicht überleben“

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562.522 Arbeitslose in Österreich. Börsenindizes, die teilweise um bis zu 40 Prozent eingebrochen sind. Überall werden gesamte Volkswirtschaften heruntergefahren. Über ganze Länder wurden Ausgangssperren verhängt. Die Finanz-Welt bewegt sich auf eine Hyperinflation zu.

Eine Reportage von René Rabeder

Und den verzweifelten Notenbanken gehen die Instrumente aus, das zu verhindern. „Operation gelungen, Patient tot“. Selten wirkte dieses gerne verwendete Bonmot noch zynischer als in Zeiten der Corona-Krise. Noch seltener war es so zutreffend wie in diesen Tagen. Selbst wenn es durch die harten Maßnahmen der türkis-grünen Bundesregierung am Ende gelingen werden sollte, eine riesige medizinische Katastrophe abzuwehren und einen Kollaps des Gesundheitssystems gerade noch so zu verhindern, wird ein Patient, der bereits an massiven Vorerkrankungen zu leiden hatte, diesen Eingriff in unseren Alltag garantiert nicht überstehen: Die Wirtschaft. Das gilt aber natürlich nicht nur für Österreich, sondern für den gesamten Globus.

Die Stunde der Propheten

Dabei ist das neuartige Virus nicht einmal der eigentliche Auslöser des nun schon in Teilen sehr deutlich Realität werdenden Wirtschafts-Crashs. Nicht wenige Experten sagten diesen ja schon länger voraus. Das Coronavirus hat das Ganze beschleunigt, es war quasi die Nadel, die die Finanzmarktblase zum Platzen gebracht hat. Dass eine Rezession kommen musste, weil die Märkte seit Jahren aus dem Gleichgewicht sind, kündigten viele bekannte Autoren an. Und wurden dafür von globalistischen Mainstream-Medien nicht selten mit besonders despektierlichem Unterton als „Crash-Propheten“ bezeichnet. Heute schaut das freilich anders aus und diese Experten werden, wenn auch zähneknirschend, plötzlich überall hofiert. Vor allem auch der Volkswirtschafter und Erfolgsautor Dr. Markus Krall, dessen Buch „Bürgerliche Revolution“ gerade ganz nach oben in den Charts steigt. Er kündigte immer wieder einen großen Finanzcrash an, der die Weltwirtschaft noch in diesem Jahr erreichen und die Folgen von 2008 übertreffen werde. Einzig die Antwort auf die Frage danach, was denn der eigentliche „Trigger“, also der Auslöser sein würde, der die Dominosteine der Weltwirtschaft zu Fall bringen könne, blieb der Experte bis vor kurzem noch schuldig.

Das Kippen der Zombies

Seit ein Virus aus dem chinesischen Wuhan zu einer Pandemie wurde, kennen wir die Antwort. „Es gibt einen Unterschied zwischen Grund und Anlass“, erklärt Dr. Krall. Dieses Virus sei nur der Anlass. Und wir werden in den nächsten Monaten sehen, dass das unvermeidliche Kippen, wie etwa das der ganzen Zombieunternehmen und der Banken, jetzt nur durch die konjunkturelle Störung durch das Virus ausgelöst wurde. Einschätzungen, die auch Marc Friedrich und Matthias Weik in ihrem Bestseller „Der größte Crash aller Zeiten“ teilen, welches der Wochenblick bereits vor Wochen mit einer ausführlichen Buchrezension würdigte. „Man darf nicht vergessen, dass neben Einkommenseinbußen auch die Steuereinnahmen drastisch zurück gehen werden. Zudem wird der längst überfällige Reinigungsprozess stattfinden und viele Zombieunternehmen Pleite gehen – aber auch andere und gesunde Firmen geraten in Schieflage“, führt der Experte Friedrich in einem Video aus, das sich auf YouTube wie ein Lauffeuer verbreitet. In einem sind sich alle Experten einig, deren düstere Prophezeiungen in diesen Tagen Wahrheit werden: Wir haben die Probleme der Wirtschaftskrise des Jahres 2008 nicht gelöst, sondern lediglich mit einem historischen Notenbankexperiment aus niedrigen Zinsen und unglaublich vielem Geld in die Zukunft verschoben, wo sie sich weiter aufgestaut und potenziert haben. Jetzt befinden wir uns in dieser Zukunft und, so Friedrich, im „Monetären Endspiel“. Wir würden erleben, wie der Euro zu Grabe getragen wird. „Diese Krise wird der Euro meiner Ansicht nach nicht überleben“, bringt Friedrich es auf den Punkt. Dass die Stunden der europäischen Gemeinschaftswährung gezählt sind, sieht auch Dr. Krall unausweichlich. Vor allem, weil der Euro schon sehr bald jedes politische Kapital und jede Glaubwürdigkeit verspielt haben wird. „Der Weg, Unternehmen jetzt über Subventionen künstlich am Leben zu erhalten, wird sogar zu seinem noch schnelleren Ende führen“, ist Krall sich sicher und erklärt das weiter mit den Worten: „Weil die Menge an Geld, die gedruckt werden muss, jetzt eben noch früher gedruckt wird, als wenn das ganze erst durch die Deflation laufen würde“.

Große Ämterpatronage

Aber „scheitert der Euro, scheitert Europa“, hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einmal gesagt. Die Währungsunion sei gar eine Frage von „Krieg und Frieden“. „Die Regierungen der Euro-Zone sind natürlich nicht bereit, einen Preis politischer Natur zu bezahlen, weil es hier schlichtweg um ihre Jobs geht“, ist sich Dr. Krall sicher. Das Ganze sei auf einem System der „Ämterpatronage“ aufgebaut und wir würden längst nicht mehr von klassischen Eliten regiert, die dem Lande dienen. „Und das Versagen dieses Systems wird mit der Maximalstrafe belegt: nämlich dem Verlust ihrer gut bezahlten aber völlig hirnlosen Jobs“, so der Ökonom, der festhält, dass die Politiker all das auf keinen Fall freiwillig aufgeben werden. „Das Auseinanderbrechen des Euros wird dadurch ausgelöst, dass die Wirtschaftskrise und die folgende Inflation zu Verwerfungen in der politischen Landschaft führen werden“, so der „Crash-Prophet“, der weiter vorhersagt: „Es wird Wahlen in Europa geben. Und vor allem in den Ländern, die am härtesten vom Virus getroffen wurden, dazu zählt Italien, werden sich die Menschen Parteien zuwenden, die sich vom Euro abwenden wollen.

Die reinigende Krise

Und sobald einmal einer rausgeht, geht der Reißverschluss von oben bis unten auf.“ Generell würden die Menschen in der Krise verstärkt damit beginnen, die Inkompetenzen der Politik zu erkennen und auch im Vorfeld schon das Versagen zu antizipieren. So erklärt sich Dr. Krall etwa die „Hamsterkäufe“, die es trotz Beschwichtigungen von offizieller Seite überall auf der Welt zu beobachten gibt. Aber solche Hamsterkäufe hätten eben noch keine Konjunktur angefeuert. Auch der Massenankauf von Klopapier nicht, wie der Experte Marc Friedrich an anderer Stelle über diese „neue Leitwährung für die Zeit nach dem Euro“ bereits scherzte. Aber, fast schon Apropos: Diese große Krise sieht Friedrich auch als eine Chance zur „Reinigung“. Wie schon in seinem bereits erwähnten Buch „Der größte Crash aller Zeiten“, sieht er sich davon überzeugt, dass die Menschen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen werden. Denn der Mensch lerne eben nur durch das Scheitern. „Und jetzt werden wir grandios scheitern, weil wir 2008 nicht den Mut hatten, dem System den Stecker zu ziehen. Durch die kommende Krise, die eine Katharsis ist, werden wir auf neues Bewusstseinslevel katapultiert werden. Wir werden erkennen, was falsch und was richtig war – und wir werden aus der Matrix austreten. Vieles wird sich als Illusion entpuppen. Ungesundes wird kollabieren und Neues wird entstehen. Da halte ich es mit Schumpeters kreativer Zerstörung. Wir werden ein besseres, demokratischeres, faireres und vor allem menschlicheres System etablieren“, stimmt Friedrich schon beinahe versöhnlich auf die Dinge ein, die da bald auf uns zukommen werden.

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