„Alles was Recht ist“: Die Niederösterreichische Landesausstellung behandelt ein Thema, das gerade heute unter den Nägeln brennt. Alles kann mit einem langen Lese- oder Hörmarathon bewältigt werden in den schön und aufwändig renovierten Räumlichkeiten von Schloss Pöggstall im Waldviertel.
Die historischen Zugänge zu Rollenverteilung, Rechtsprechung, Strafe, Folter bis hin zur Rolle Österreichs vor und nach dem Zweiten Weltkrieg werden dargestellt.
Was vermisst wird und wo es besonders spannend geworden wäre: Der Brückenschlag zum Hier und Heute im Europa von 2017.
Ein Vorbeischauen bietet sich an
Das wurde ausgespart oder sollte wohl ausgespart bleiben. Denn wie die EU mit Recht und Regeln (Schengen, Dublin, Asyl…) umgeht, das bleibt die Schau schuldig oder war einfach nicht geplant.
Also ausschließlich zur Landesausstellung, die noch bis 12. November läuft, anzureisen, lohnt sich nicht.
Weltgeschichte hautnah
Aber sehr wohl bietet sich ein Vorbeischauen an, wenn man nach Maria Taferl pilgert, den Whiskey-Bauern Haider in Roggenreith heimsucht oder das imposante Schloss Artstetten visitiert, wo sich die letzte Ruhestätte von Erzherzog Franz Ferdinand und Sophie von Hohenberg befindet.
Beide wurden in Sarajevo erschossen, was zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte.