Wegen schlechter Schulnoten wollten drei Schüler einen Lehrer mit Hämmern totprügeln (Wochenblick berichtete). Nach intensiven Ermittlungen durch die Polizei stellt sich jetzt heraus, dass auch ein zweites Mordkomplott geplant war. Der betroffene Lehrer erklärt unterdessen vor deutschen Medien, dass er kein Misstrauen gegenüber Schülern hege und distanzierte sich vor „rechter Hetze“.
Wie ursprünglich bekannt wurde, plante ein 16jähriger Schüler der unter dem Motto „Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ auftretenden Martin-Luther-King-Gesamtschule die Ermordung eines Lehrers. Unzufrieden mit seinen Schulnoten stiftete er zwei Mitschüler an, den Pädagogen in eine Falle zu locken und dort mit mitgeführten Hämmern zu erschlagen. Der Plan scheiterte aber an der Vorsicht des Lehrers, der instinktiv Verdacht geschöpft hatte.
“Verabredung zum Mord”
Die Auswertung der Handykommunikation der Tatbeteiligten ergab, dass die drei Schüler nach dem Scheitern ihres Plans sofort ein weiteres Mordkomplott schmiedeten. „Die Verabredung zum Mord konnten die Ermittler auf den Mobiltelefonen buchstäblich nachlesen“, so der WDR in seiner Reportage vom Montag dieser Woche. Zudem entdeckten die Ermittler Fotos weiterer Straftaten auf den Mobiltelefonen: Brandstiftungen und Sachbeschädigungen. Die Staatsanwaltschaft Giesenregen äußerte sich nach Berichten der Zeitung „Welt“ zurückhaltend: „Es scheint Bestrebungen gegeben zu haben, noch einmal gewaltsam auf den Lehrer einzuwirken.“
Lehrer rief auf gegen “rechte Hetze”
Der Lehrer selbst hat inzwischen auf Facebook ein ausführliches Statement veröffentlicht. Darin formuliert er unter anderem „Was ich den Rechten vorwerfe, ist besonders die Vorstellung, dass es einen Wert an sich habe, Deutscher zu sein. Das sieht meine Schule nicht so und das sehe ich nicht so. Es ist eine Gnade, Deutscher sein zu dürfen, wenn wir es mit den Lebensbedingungen in anderen Teilen der Welt vergleichen. Seien wir dieser Gnade würdig, indem wir sie teilen mit denen, die sich darum bemühen an ihr Teil zu haben. Ich heiße nicht alles gut. Was der Haupttäter getan hat, war absolut verwerflich. Aber ich weigere mich, es an seiner Nationalität oder seinem religiösen Bekenntnis festzumachen. Es war eine Frage seines individuellen Charakters. Zeigt doch bitte einen anderen Charakter und beteiligt euch nicht an rechter Hetze.“
Deutsche Medien sprechen von einem „Einzelfall“ (WDR) und loben das „Beeindruckende Statement“ (Focus Online).