Die „OÖ Nachrichten“ wollen so gerne das „Landeshauptblatt“ in Oberösterreich sein. Damit verbunden will der langjährige Chefredakteur, Gerald Mandlbauer, einen besonders hohen Moralanspruch verbunden wissen.
Wenn Bürger nicht so denken und handeln wie er und seine Journalisten-Kollegen, dann ortet Mandlbauer schnell eine „Spirale der Respektverletzung“.
Weil das Internet immer mehr Platz für Nachrichten abseits des mit Regierungs-Inseraten gekauften Mainstreams bietet, ist Mandlbauer den Sozialen Medien gegenüber skeptisch.
Mandlbauer: Internet „gigantische Lügenmaschine“
Ende Mai behauptete er bei einer Diskussion im Linzer Presseclub sogar, dass „das Internet zu einer gigantischen Lügenmaschine verkommt”. Nur folgerichtig: Menschen, die im Online-Forum der „OÖ Nachrichten“ Kommentare schreiben, werden vorsorglich gleich von Mandelbauers Anwalt beobachtet und im Bedarfsfall geklagt.
Täter-Nationalität regelmäßig verschwiegen
Als Gegenpol zur „gigantischen Lügenmaschine“ möchte Mandlbauer die „OÖ Nachrichten“ positionieren. Dass regelmäßig etwa bei Migrantenkriminalität die Herkunft der Täter verschwiegen wird, trägt allerdings nicht zur Glaubwürdigkeit bei.
Trotzdem: Der „OÖ Nachrichten“-Anzeigenleiter Bernd Kirisits wirbt auch 2018 mit dem selbstbewussten Slogan „Fakten statt Fake News“.
Presseförderung nur kleiner Teil
Wie gesagt: Wieviel Steuergeld die Zeitung genau erhält, ist unklar. In der Datenbank der „Kommunikationsbehörde Austria“ ist jedenfalls ersichtlich, dass 201.721,20 Euro im Jahr 2017 an die „OÖ Nachrichten“ in Form von „Vertriebsförderungen“ geflossen sind.
Andere kreative Förderungen sind zwar im Vergleich gering, aber nicht weniger interessant: 20.000 Euro kassierten die OÖN unter dem Betreff „Qualitätsförderung und Zukunftssicherung“. Konkret soll mit diesem Geld die Ausbildung von Nachwuchsjournalisten gefördert worden sein. 27.380 Euro gab es vom Steuerzahler für eine „Leseförderung“. Gefördert wird die Gratis-Auslage der Zeitung in öffentlichen Schulen.

Land OÖ sponsert fast eine Million
Wühlt man sich durch die nicht gerade nutzerfreundlichen Transparenz-Datenbanken, stößt man auch auf ordentliche Summen, die vom Land Oberösterreich an die „OÖ Nachrichten“ geflossen sind.
Im betrachteten Zeitraum von sieben Quartalen (1. April 2015 bis 31.12.2016) holte die Zeitung Inserate in der Höhe von rund 970.000 Euro vom Land Oberösterreich ab. Es handelt sich dabei vorwiegend um Zuwendung aus den damaligen Regierungsbüros.
Warum wird die „Kronen-Zeitung“ benachteiligt?
Erstaunlich: Die „Kronen Zeitung“ (OÖ) ist mit einer verkauften Auflage von 133.000 Stück pro Tag die reichweitenstärkste Tageszeitung in Oberösterreich. Gemäß Eigenangabe verkaufen die „OÖ Nachrichten“ täglich 105.000 Zeitungen. Die „Krone“ erhält aber wesentlich weniger Inserate: Im genannten Zeitraum, wo die die „OÖ Nachrichten“ fast eine Million Euro kassierten, bekam die „Krone“ rund 360.000 Euro.
Die Energie AG sponserte darüber hinaus die „OÖ Nachrichten“ noch mit rund 85.000 Euro, die GESPAG (OÖ Gesundheits- und Spitals-AG) mit 45.000 Euro. Als der absolute Groß-Sponsor galt aber bislang die rot-schwarze Bundesregierung. Mit Unsummen an Steuergeld wurden die „OÖ Nachrichten“ von Wien aus gefüttert.
Rot-schwarzer Groß-Sponsor
Unter anderem diese Gelder bekamen die “OÖ Nachrichten” für Regierungsinserate (Auswahl):
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