Das Wahlergebnis ist noch nicht mal endgültig ausgezählt, da macht die Schock-Meldung bereits die Runde: Die Erhöhung der ORF-Gebühren scheint so gut wie fix, heißt es jetzt aus Medienkreisen.
15 Euro mehr pro Jahr
Immerhin fehlen dem ORF unglaubliche 42,3 Millionen im Finanzplan für 2017.
ORF-Chef Alexander Wrabetz will jetzt Mitte Dezember im Stiftungsrat eine “Anpassung” der Zwangsgebühren um 7,7 Prozent beantragen. Das bedeutet eine Anhebung von jährlich 15 Euro pro Haushalt.
ORF-Boss verschwieg Finanzloch einfach
„Im Konzept für seine dritte Amtszeit war Alexander Wrabetz ein drohendes Finanzloch keine einzige Zeile wert – wohl wider besseres Wissen“, schreibt Helmut Atteneder in den „OÖ Nachrichten“. Sein unterlegener Kontrahent Richard Grasl hingegen warnte vor den fehlenden Millionen. Jetzt verteidigt sich ORF-Wrabetz: Durch „gemeinsame Anstrengungen aller Direktoren“ habe er das ursprüngliche Loch von 81 Millionen fast zur Hälfte stopfen können.
Jetzt blieben „nur mehr“ 42,3 Millionen. Kritiker beanstanden, dass der Staatsfunk seine schlechte Finanzplanung einfach vom Steuerzahler ausgleichen lasse und so zu keinerlei Verantwortung gezwungen sei.
120 Mitarbeiter in Fußballstudio
Gerade am Wahlsonntag wartete der ORF wieder „mit schwerem Gerät“ auf. Unzählige Kamerateams, Redakteure und Kommentatoren berichten mit beispiellosem Aufwand. Dem Gebührenzahler kostet das jährlich rund 600 Millionen Euro. Wie wenig sparsam mit Ressourcen umgegangen wird, zeigen zurückliegende Veranstaltungen: Die Fußball-Europameisterschaft war dem ORF ein Studio mit Blick auf den Eiffelturm und 120 Mitarbeiter wert.
Auch bei den Olympischen Spielen musste es ein Studio sein, das dem Zuseher das Treiben auf der Copacabana im Bild-Hintergrund zeigte.
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