Er kommt mittlerweile so verlässlich und so regelmäßig, wie Lebkuchen in Supermarktregalen Ende September. Oder die „Last Christmas“-Dauerbeschallung im Radio: Der alljährliche Kniefall vor dem Islam – inklusive der Rechtfertigung, dieser sei nur ein Hirngespinst rechter Hetzer.
Ein Kommentar von René Rabeder
Kinderpunsch am Winterfest
Ende letzter Woche berichtete der Wochenblick über einen Skandal an einer Volksschule in Sattledt. Mutmaßlich aus Rücksicht auf Schüler islamischen Glaubens, wurde dort die Segnung des Adventskranzes aus dem Schulgebäude verbannt. Nicht der erste Kniefall, den wir in der Weihnachtszeit erleben müssen.
Im Zeitalter regelmäßiger Home-Invasions ist es längst nicht mehr nur das Christkind, das in der stillen Jahreszeit vor der Türe steht. Und auch sonst scheint mir vom einst besinnlichen Weihnachtsfest nicht mehr viel übrig geblieben zu sein. Nicht einmal mehr der Name. Der moderne und korrekte Mensch nennt es längst „Winterfest“, beißt in seinen (hoffentlich) genderfluiden „Zipfelmann“ und trinkt sich diese neue Welt am „Lichtermarkt“ mit veganem Kinderpunsch schön. Seinen internationalen Freunden wünscht man statt einem „Merry Christmas“ einfach „Happy Holidays“. Damit auch ja jeder teilhaben darf.
Das „Weihnachtsgeld“ heißt übrigens seltsamerweise noch immer so. Dass davon Menschen nicht christlichen Glaubens ausgeschlossen wären, ist mir nicht bekannt.
Selbstgemachte Unterwerfung
Dass wir seit 2015 die Herbergsuchenden aus aller Welt bei uns aufgenommen haben ist ja ein Thema für sich. Aber wer hat uns eigentlich befohlen, das ganze Haus umzubauen? Die Gäste waren es, das ist das Interessante an der Sache, nämlich nicht. So ist auch in der erwähnten Geschichte aus Sattledt nicht etwa der muslimische Religionslehrer der „Bösewicht“. Dieser hat nämlich überhaupt gar nichts gegen eine christliche Kranzsegnung an seiner Schule. Nein, es war einmal mehr der vorauseilende Gehorsam und die selbstauferlegte Unterwerfung vor dem edlen Fremden einer Einheimischen.
Wir ziehen uns selbst immer weiter zurück, als hätten wir uns bereits aufgegeben. Seien es Frauen, die abends lieber nicht mehr alleine auf die Straße gehen, oder eben die demütige Sprache, die wir „von oben“ über die Mainstream-Medien gelehrt bekommen.
Hören wir damit auf, uns selbst abzuschaffen.
In diesem Sinne, wünsche ich einen besinnlichen ersten Advent und eine frohe Weihnachtszeit!