Ab und zu findet bekanntlich auch ein blindes Huhn ein Korn. Daher staunte ich, als der Staatsfunk ORF kritisch über das drohende „Metaversum“ schrieb. Die „Big Tech“-Pläne würden Abkapselung befördern und stellten eine „sozial invasive“ Technologie dar.
Eine scharfe Analyse – nur eine Woche, nachdem man „Great Reset“-Architekt Klaus Schwab zum Wohltäter erklärte, der genau diese Verschmelzung von Mensch und Maschine als große Chance sieht? Ist es gar ein großes Umdenken bei den Systemmedien? Weit gefehlt, denn man stößt sich nur oberflächlich an der Horror-Vision. Viel gefährlicher sei da schon, dass sich in „offenen Räumen Trolle, Goldgräber, Kriminelle und Agitatoren“ tummeln könnten, wenn auf „strikte Regulierung und Überwachung“ verzichtet werde. Sprich, nur eine totalvernetzte Welt, in der Dissidenten ausgegrenzt werden, ist eine gute Hologrammwelt.
Es müssten die Alarmglocken schrillen
Damit singt der Staatsfunk in Wirklichkeit im Chor von Schwab & Co., die im Metaversum die historische Chance sehen, den „Fehler in der Matrix“, das freie Internet, auszubügeln. Bedenkt man, dass Zuckerberg darauf abzielt, dass in der Zukunft so ziemlich jede soziale Interaktion bis hin zur Jobsuche und zu Bankgeschäften in der virtuellen Realität stattfinden, müssten eigentlich die Alarmglocken schrillen. Wer nicht „funktioniert“ wie erwünscht, kann mittels Knopfdruck zerstört werden. Die Sorge, dass die schöne neue Welt „durchkapitalisiert“ ist, trifft zwar zu. Nur wird es der „besitzlose, aber glückliche“ Cyborg aus Sorge vor der Ausbootung wohl oder übel hinnehmen.