Rassismus-Vorwurf, Afrika-Kekse und Hanf-Dudler

Meinung

Rassismus-Vorwurf, Afrika-Kekse und Hanf-Dudler

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Die schon etwas älteren Linken, die Alt-Hippies, die in der Flower-Power-Ära groß geworden sind, also die meisten der sogenannten Alt-68er, die danach unser Land regierten, dürften sich noch mit Wehmut an die Hasch-Kekse erinnern. Die hat man sich in den damals angesagten Wohngemeinschaften selbst gebacken, in dem man ein wenig Cannabis in den Teig mischte, was zwar verboten, aber von berauschender Wirkung und in diesen Kreisen auch sehr en vogue war.

Ein Kommentar von Kurt Guggenbichler

Kräuter nicht nur zum Rauchen

Heute ist diese Generation im Rentenalter und schluckt statt der Haschkekse möglicherweise Voltaren, um die Schmerzen in den entzündeten Gelenken zu lindern. Die bewegt-beschwingte Flower-Power-Zeit ist jetzt nur noch Erinnerung.

Deshalb könnten sich diese Herrschaften über die neueste Errungenschaft aus dem Hause des Sprudelfabrikanten Heribert Thomas Klein freuen, der ab April einen „entspannenden Hanf-Almdudler“ auf den Markt bringt. „Kräuter sind nicht nur zum Rauchen da“, verkündet Klein, weshalb er seinen Almdudler mit einer Pflanze anreichern ließ, die je nach Herstellungs- und vorgesehener Verwendungsart vieles zu sein vermag. Aber auch wenn dieser Hanf-Dudler gänzlich frei von dem berauschenden THC-Bestandteil ist, so soll er doch ein entspannendes und typisches Hanfgeschmack-Erlebnis bieten, heißt es.

Die Enkel-Generation dieser Alt-68 scheint solche Stimulanzen nicht mehr nötig zu haben. Sie berauscht sich heute bei der Jagd auf vermeintliche Rassisten wie die niedersächsische Keks-Firma Bahlsen, die ihre schon seit 60 Jahren anstandslos verkauften Afrika-Kekse jetzt gezwungenermaßen umbenennt. Der Anlass dafür war eine künstlich aufgebrachte Netz-Gemeinde, die nach altbewährter Hashtag-Methode einen Shitstorm gegen das Unternehmen entfesselte, den Bahlsen sicherlich nicht versteht, auf den es aber unterwürfig reagiert.

Was kommt als nächstes

Was ist als nächstes zur Umbenennung dran? Gibt es Afri-Cola noch? Ist nicht auch schon der Mohr, das Firmenzeichen eines Wiener Feinkost-Händlers, ins Visier der PC-Diktatoren geraten?  Doch Meinl hält zu Recht fest an seinem kleinen putzigen „Muhrl“, das schon längst zu einem beliebten Markenzeichen geworden ist. Wem das nicht passt, der kann sich mit dem Hanf-Dudler betrinken.

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