Tag 30 – Frühverkehr, Bretter und Schlangen vor den Baumärkten

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Tag 30 – Frühverkehr, Bretter und Schlangen vor den Baumärkten

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Tag 30. Ein Meilenstein auf unserer seltsamen Fahrt durch die verlassenen Dörfer hier auf Quarantanamo-Bay. Viele Geschäfte sperren wieder auf. Für manche „Mithäftlinge“ hat das Wort „Frühverkehr“ seit heute wieder eine andere Bedeutung, als noch im Homeoffice. Den ersten richtig langen Stau durften Glückliche sogar auch wieder erleben. Wenn auch nur vor dem Baumarkt …

Ein Eintrag ins Tagebuch von René Rabeder

Besuch der alten Dame

„Es passiert nichts, niemand kommt, niemand geht, es ist schrecklich!“, Samuel Beckett hat sein Warten auf Godot offenbar in Quarantäne geschrieben. Ich nehme es vorweg („Spoiler-Alert“ – wie man so schön auf Latein sagt): Der Typ kommt nicht. Wer wenigstens von Besuchern lesen will, wenn er schon keine empfangen darf, muss in diesen Tagen zu Dürrenmatt greifen. Da kommt wenigstens eine alte Dame.

Gut, dass man seit heute wieder in den Baumarkt darf. Ich wollte am liebsten auch hin, konnte meine Frau aber nicht davon überzeugen, dass wir dringend einen 8er Dübel brauchen würden. Also sind wir stattdessen spazieren gegangen. In der Schlange zu stehen ist ohnehin nichts für Österreicher. Amerikaner oder Engländer sind für sowas geboren. Und die Schlangen vor den Baumärkten waren lang. Wenn diese Krise vorbei ist, wird zwar niemand mehr Arbeit haben, dafür aber in perfekt renovierten Häusern und Wohnungen leben.

Wie viele Keller wohl derzeit so richtig groß ausgebaut werden? Darf man sich das als Österreicher noch ungeniert fragen?

Bretter, die die Welt bedeuten

Jedenfalls sind wir spazieren gewesen. Tatsächlich hatten viele der Menschen, die wir gesehen haben, Werkzeuge oder Baumaterial in den Händen. Eine Dame schleppte ein viel zu langes Brett an uns vorbei. Mitten in der Linzer Innenstadt. Wie ein Nashornkäfer, der das bis zu 850-fache seines Körpergewichts tragen kann.

Andere haben die Bretter noch immer vor dem Kopf. Aber ich wollte die Politik eigentlich aus diesem Eintrag raushalten, liebes Tagebuch. Auch wenn es immer was zu tun gibt.

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