Also die hundert Tage Schonfrist nach Eröffnung hat er nicht überdauert: Es war November 2017, als im UNO-Shopping in Leonding ein „grenzgeniales“, natürlich brandneues Outlet-Modell für den Sportartikel-Handel aus der Taufe gehoben wurde.
Ein Bericht von Georg M. Hofbauer
„Worldwide“… Mit großer Geste und großen Plänen: Irgendwann das ganze Center zu bespielen, auf den Freiflächen Kurse für Abenteuer-Biker anbieten zu wollen. Schließlich sei Bewegungsmangel eine Geisel der Menschheit.
Wir bieten Komplettlösungen
Initiator „Dottore“ Markus Muck, Linzer, ein Mann mit spannender Vergangenheit in den USA, als Designer bei den „hippsten Brands“, nannte sein unkonventionelles, nahezu unüberblickbar großes Sportartikel-Reich im Uno „Allinn7“.
Und ganz nebenbei wollte er auch – genauso wie Richard Lugner in Wien – sich über die Sonntags-Ruhe im Handel hinwegsetzen. Was medial auch kurzzeitig einen kleinen Knaller verursachte. Signal: Wir sind kein klassischer Sporthändler, sondern wir bieten Komplettlösungen für urbane Menschen an, die sich mit ihrem Superbike ein wenig durch den Schlamm kämpfen wollen.
Abverkauf. Sperrstunde.
„Das Bike, die ganze Sport-Ausrüstung, alles soll bei uns geparkt sein. Von hier geht alles los und hier enden die Ausritte“, träumte Muck beim sicherlich amüsanten und unkonventionellen Pressegespräch nicht nur von Revolution in der gesamten Branche, sondern auch von einer Vervielfältigung der Idee „Allinn7“.
Stopp, Schluss, jähes Ende nach fulminantem Auftakt: Schließlich lebt auch diese Branche nicht nur von kecken und kryptischen Ansagen, sondern – so raten wir einmal ganz bescheiden und etwas amateurhaft – von Kunden-Frequenz, Umsätzen und Erlösen. Abverkauf. Sperrstunde. Jetzt wird wohl wieder etwas mehr „Tschernobyl-Flair“ (Original-Textzitat von Muck) im UNO-Shopping Einzug halten. Oder: Es gibt deutlich bessere Pläne. Es bleibt spannend, wir bleiben dran.