Wegen möglicher hoher Ansteckungsgefahr wurde in der Traunsee-Stadt auch der Liebstattsonntag am 31. März abgesagt, dessen Nichtabhaltung einer Gotteslästerung gleichzukommen scheint.
Von Kurt Guggenbichler
Gmunden: Kein traditioneller Liebstattsonntag
An diese Tatsache scheint sich die Bevölkerung in Gmunden und Umgebung offenbar nur schwer zu gewöhnen können, weil hinter vorgehaltener Hand nach wie vor kolportiert wird, dass die Gmundner schon den Liebstattsonntag feiern würden, aber kein Auswärtigen zu dieser Veranstaltung zugelassen wären.
Aus diesem Grund stellt die Stadtverwaltung noch einmal unmissverständlich klar: „In Gmunden findet heuer kein Liebstattsonntag statt, auch nicht intern.“
Auch Bergtouren in Krisenzeit tabu
Um die Rettungskapazitäten in Zeiten wie diesen nicht noch mehr zu strapazieren, appelliert der Alpenverein an alle Bergsportler, auf sportliche Aktivitäten im Gebirge zu verzichten.
Zwar wäre das Alleinwandern oder -kraxeln an sich kein Problem, erläutert der Gmundner Rechtsanwalt und Bergretter Christoph Minzelli. „Sollte dabei allerdings etwas was passieren, wären die Rettungskräfte gefordert, die zur Zeit ohnehin alle Hände voll zu tun haben.“ Folglich gelte es ihre Beanspruchung durch entbehrliche Aktivitäten zu vermeiden. Auch Minzelli hat sein persönliches Kletterprogramm vorläufig gecancelt.
Bevölkerung hält sich an Empfehlungen
Zumindest in der Traunsee-Region scheint der Rat des Alpenvereins befolgt zu werden, wie Bernhard Ebner, der Gmundner Ortsstellenleiter der Bergrettung, auf Nachfrage des „Wochenblicks“, bestätigt. „Vor einiger Zeit noch war es an den Wochenenden immer voll“, sagt er mit Blick auf die Bergregion, „jetzt ist es hier leer.“ In Gmunden hat man auch den Miesweg, einen schmalen Wanderpfad, an den sich die Leute zu nahe kommen könnten, gesperrt.