Das Salzkammergut, insbesondere aber das Ausseerland, ist noch eine jener wenigen Regionen, in denen der Fasching nicht nur intensiv, sondern auch noch ziemlich authentisch gefeiert wird.
Deshalb wird dieses Ausseer Brauchtum jetzt auch in das immatrielle Kulturerbe der Welt aufgenommen. Die Unesco-Auszeichnung wird am 27. Februar, dem Tag an dem die Ausseer Trommelweiber ihren 250. Geburtstag feiern, feierlich verliehen, freut sich Tourismusverbandschef Ernst Kammerer.
Trommelweiber, Flinserl, Pless, Fischer und Co. sind traditionelle und einzigartige Figuren der „heiligen“ fünften Jahreszeit im Ausseerland, dem Fasching.
Trommelweiber sind auch am Faschingdienstag unterwegs
Nach dem traditionellen Weiberrocka am Faschingmontag sowie einem maskiertem Rodeln und dem Verlesen der Faschingsbriefe, die Politisches, Missgeschicke sowie allerlei Hoppalas in amüsanter Weise verraten, ziehen dann ab Mittag die Faschingsgruppen durch Bad Aussee, um sich im Anschluss den Gästen im Kur- und Kongresshaus zu präsentieren.
Auch am Faschingdienstag sind die Trommelweiber unterwegs. Dabei handelt es sich um Männer in weißen Nachthemden mit Nachthauben, die zu den rhythmischen Klängen des traditionellen Ausseer Faschingsmarsches durch den Ort ziehen, um den Winter auszutreiben.
Die Herstellung der Flinserl ist sehr aufwändig
Ein besonderes Erlebnis ist der Auftritt der Flinserl, die mit ihren bunten Kostümen, Spitzhüten und „Gugeln“ (Masken) Aufmerksamkeit erregen. Bis zu 500 Stunden wird an der Herstellung eines mit Silberpailetten aufwendig bestickten Flinserlgewandes gearbeitet. Es gibt nur knapp mehr als 100 Stück dieser kostbaren Gewänder, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Kostüme erinnern stark an jene des Faschings in Venedig.
+++
Der Artikel hat für Sie wichtige Neuigkeiten enthalten? Sie wollen keine brisanten Informationen mehr verpassen? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen NEWSLETTER!