Jetzt ist erneut ein Stück unserer Heimat zum Weltkulturerbe geworden: unsere Goldhaube! Der Ebenseer Glöcklerlauf, der Mühlviertler Handblaudruck oder der Trattenbacher Taschenfeitl – um nur drei der insgesamt 25 Einträge oberösterreichischer Kulturgüter in die österreichische Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes zu nennen – gehören schon längst dazu.
Ein Beitrag von Chefredakteur Kurt Guggenbichler
Martina Pühringer, die Obfrau der oberösterreichischen Goldhaubenfrauen, 18.000 an der Zahl, wertet diesen Akt als ein Zeichen der Wertschätzung für das Objekt und deren Trägerinnen. Diese absolvieren bis zu 3.000 Auftritte pro Jahr.
Jede Menge Tradition
Warum haben wir gerade bei uns in Oberösterreich so viele erhaltenswerte Weltkulturgüter? Weil es in den vier Vierteln des Landes zwischen Inn und Enns noch jede Menge Tradition gibt, die auch gelebt und gepflegt wird.
Daran haben bislang auch so genannte fortschrittliche Kreise nicht zu rütteln gewagt. Die Aufnahme der Goldhaube in das Weltkulturerbe ist aber nicht nur eine wohlverdiente Ehre, sondern auch ein symbolischer Akt, der ein nachhaltiges Bewusstsein für das Brauchtum schafft.

Wichtiges Bewusstsein für Brauchtum
Es sei wichtig zu wissen, was für unsere Vorfahren wichtig war, betonen Volkskulturexperten – und dazu gehöre auch die Linzer Goldhaube.
Goldhauben gebe es seit dem 17. Jahrhundert in verschiedenen regionalen Ausprägungen und charakteristisch für diese seien die seidenen und goldenen eingewebten Fäden, Gold- und Paillettenstickerei sowie der Flitter.
Einst vom Aussterben bedroht
Dabei waren die Goldhauben einmal schon vom Aussterben bedroht. Im Zuge der Trachtenerneuerungsbewegung werden sie heute jedoch wieder getragen, gepflegt und ihre Herstellung in Kursen gelehrt.
Wegen des hohen Arbeitsaufwands von bis zu 300 Stunden und mehr werden Goldhauben fast ausschließlich in Eigenarbeit gefertigt und zu vielen festlichen Anlässen getragen.