Heuer am 17. April feiert der „Nachtwächter zu Lintze“ sein zehnjähriges Amtsjubiläum.
Der 50-jährige Wolfgang Liegl importierte die historischen Stadtführungen aus England – eine Idee, die voll einschlug. Vier verschiedene Führungen bietet Liegl mittlerweile an – im heurigen Frühjahr soll eine fünfte dazukommen. Auf besonderen Anklang stößt dabei „Geister & Morde“, bei der Liegl zu historischen Plätzen führt, an denen Gewaltverbrechen und schaurige Geschichten stattfanden. Bis 1908 gab es in Linz noch Nachtwächter, die damals enorme Verantwortung zu tragen hatten, durften sie doch Verhaftungen durchführen, die Sperrstunde ausrufen und natürlich diverse Schließ- und Öffnungsdienste wichtiger Tore durchführen. Heute teilen sich Polizei, Sicherheitsfirmen und der Ordnungsdienst diese Aufgaben.
Interessierte kommen großteils aus der Stadt
Interessanterweise sind es aber nicht die Touristen, sondern die Linzer, die auf Liegls Führungen ganz besonders fliegen: Mehr als 70 Prozent der historisch Interessierten kommen aus der Stadt. Das liegt aber auch daran, dass der Linz Tourismus Wolfgang Liegl nahezu komplett ignoriert und lieber auf die offiziellen „Austria Guides“ setzt, die dem Nachtwächter aus Leidenschaft immer wieder das Leben schwer machen. Ärgern tut er sich schon lange nicht mehr darüber: „Die größte Anerkennung ist für mich, wenn die Kollegen meine Geschichten fladern und bei ihren Führungen als eigene zum Besten geben.“
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