Seit 40 Jahren zieht er schon als Humorist durchs Land, doch der breiten Öffentlichkeit ist der heute in Linz-Kleinmünchen lebende Rudi Reingruber kaum bekannt. Dabei hat er schon vor den größten Showgrößen und Sportkanonen dieses Landes seine Witzchen gerissen und Lacher kassiert.
In seinen Erinnerungen finden sich nicht nur Sonnenseiten
Zu seinen Zuhörern gehörten Udo Jürgens, Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rumenigge, Toni Sailer, Franz Klammer und viele andere mehr… Das kann nicht jeder Entertainer von sich sagen. Der 78jährige ist in Neuhofen/Krems als Knecht auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und eigentlich „nie eine Chance hatte, diese aber nutzte“ wie er spitzbübisch schmunzelnd anmerkt.
Er schlüpfte in die Kunstfigur des unterhaltenden Sportreporters und hat „Acht Jahre lang die Ski-Nationalmannschaft als Stegreif-Komödiant begleitet“, schwelgt Rudi in seinen Erinnerungen, in denen sich nicht nur Sonnenseiten finden.
Zu den verlässlichsten Förderern seiner „Karriere“ gehörte ÖOC-Präsident Leo Wallner. „Ein feiner Mensch, der mich nie im Stich gelassen und mir immer wieder einmal einen Hunderter zugesteckt hat“, sagt Rudi, der nie Gagen für seine Auftritte verlangte, sondern immer nur den Hut herumgehen ließ. In den guten Zeiten war dieser gut gefüllt, in den weniger guten Zeiten wie jetzt ist dieser Hut des Mindestrentners ziemlich leer.
Der ORF lässt ihn warten
Dennoch hat es Reingruber geschafft, ein wenig Geld zusammenzukratzen, um demnächst zu seinem Freund, dem ehemaligen Skirennläufer und heutigen Millionär Klaus Heidegger in die USA zu reisen. „Ich muss schnell machen“, sagt Rudi, „denn ich habe Krebs. Wie lange er noch leben wird, weiß er nicht, doch der Doktor habe zu ihm gesagt, die Amerika-Riese könne er auf jeden Fall antreten.
Nun hofft er, dass auch noch die acht Minuten lange TV-Reportage zu sehen bekommt, die der ORF kürzlich für die Sendung „Thema“ mit Reingruber über sein Alleinunterhalter-Dasein gedreht hat. Als Termin für die Ausstrahlung wird ihm auf Nachfrage immer nur gesagt: „Demnächst, wenn’s passt.“
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