Ex-SPÖ-Bürgermeister: „Können nicht ganz Afrika aufnehmen!“

Ex-SPÖ-Bürgermeister: „Können nicht ganz Afrika aufnehmen!“

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Herbert Sperl (71) war Bürgermeister von Leonding in den Jahren 1997 bis 2008. Und brennt nach wie vor für die Stadt, die Sozialdemokratische Partei und das Land. Die aktuelle Masseneinwanderung, aber auch den ehemaligen SPOÖ-Boss Josef Ackerl kritisiert er jetzt scharf.

Ein Bericht von Georg Hofbauer

Um es gleich auf den Punkt zu bringen, er ist ein gestandener Sozialdemokrat und genau deshalb leidet er darunter, wie in der Partei und der Stadt derzeit gefuhrwerkt wird.

Er merkt an, dass der derzeitige Bürgermeister ohne ihn nie ins Amt gekommen wäre, gleichzeitig artikuliert er seine Enttäuschung: „Ich habe mit ihm gut zusammen gearbeitet, aber wie es jetzt im Rathaus zugeht, das ist erschreckend. Keiner traut sich etwas zu sagen, es herrscht nur noch Angst im Amt. Eigentlich wollen alle nur noch in Pension gehen.“

Kein Kontakt mehr zu Nachfolger Brunner

Zwischen Sperl und dem aktuellen Ortschef gibt es keine Begegnungen mehr, hat ein Bruch stattgefunden: Seit dem umstrittenen und erzwungenen Rücktritt von Katharina Bindeus im Jahr 2013.

Sperl gibt klar zu erkennen, dass er den autoritären Stil seines Nachfolgers ablehnt und glaubt auch den Grund dafür zu erkennen: „Er vertraut einfach niemandem und er geht nicht gern unter die Leute.“ Sperl bleibt fair: „Er führt die Stadt sonst gut, er kämpft jetzt für die Einhausung der Westbahnstrecke. Da unterstütze ich ihn.“

Sperl: Können „nicht ganz Afrika aufnehmen“

Für völlig falsch hält Sperl den Umgang der SPÖ mit dem derzeit brennendsten Thema: der Zuwanderung. Das Wegschauen der SPÖ generell hält er für einen schlimmen Fehler. „Wenn der Kurs so weitergefahren wird, dann sehe ich schwarz für die Wahl im Herbst.

Es sei klar, dass wir in Europa nicht ganz Afrika aufnehmen können. Das geht einfach nicht.“ Aber Diskussionen will man in der SPÖ nicht: Sperl wollte ein Gespräch darüber anregen, ob die Partei mehr nach links oder nach rechts driftet. „Mir wurde mitgeteilt, ich solle keinen Wirbel veranstalten. Ich verstehe meine eigene Partei nicht mehr.“

Droht SPÖ ein Wahldebakel?

Was vielleicht manchen in der Partei wie eine Abrechnung vorkommen mag, sind „nur“ die Gedanken eines Sozialdemokraten, der sich keinen Maulkorb verpassen lässt. Kern hält er für den richtigen SP-Chef, auch der Umverteilungs-Wahlkampf sei grundsätzlich richtig angelegt.

Beim Handschlag zwischen Kern und Strache glaubte Sperl, die Partei würde begreifen, dass es nur mit einer Öffnung weitergehe: „Kreisky hat einst mit dem freiheitlichen Friedrich Peter koaliert, um an die Macht zu kommen.“

Ackerl hat Niedergang zu verantworten

Doch zurück ins Land: Mehrere Faktoren seien für den derzeitigen Zustand der Sozialdemokraten in Oberösterreich verantwortlich. Sesselkleberei, Grabenkämpfe und Abgehobenheit. Und Sperl nennt auch einen Namen: „Für den Niedergang der Partei ist Josef Ackerl verantwortlich.

Er hat die Initiative ‚Morgenrot’ zu verantworten. Die hat sehr viel Geld gekostet und war über Jahre hinweg nur Insiderthema für Funktionäre. Unter Ackerl ist die SP eindeutig hinuntergesackt.“

Verfahrene Situation: Quo vadis SPOÖ?

Und die Zukunft? Die Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer sei sympathisch und kompetent. Aber, so Sperl: „Es sind die Strukturen nicht mehr schlagkräftig genug.“ Eine Kursänderung oder einen Aufwind vermag er nicht zu erkennen, solange dringend notwendige Diskussionen nicht geführt werden: „Wenn man anspricht, was die Menschen bewegt, ist man gleich populistisch. Dann muss sich die Partei damit abfinden, weniger Wähler zu haben.“

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