Der Altmünsterer Pfarrer Mag. Franz Benezeder sitzt auf Schulden von 200.000 Euro – weil er einen Mann im Ort seit Jahren unterstützte, der selbst wegen Gefängnis, vielen Geldstrafen und Arbeitsunfähigkeit in der Kreide stand.
Deshalb soll er nicht nur sein Privatvermögen gespendet, sondern auch das Konto der Pfarrgemeinde geplündert haben. Vergangenen Sonntag leistete der 61jährige Benezeder vor versammelten Gläubigen in Zivilkleidung in der Kirche Abbitte.
Diözese übernimmt Kosten
Die Messe las er nicht. Er habe die Situation völlig falsch eingeschätzt und seinen Fehler viel zu spät erkannt, sagte Benezeder.
Die Diözese Linz übernimmt die Schulden Benezeders, die sich aus Krediten, Gehaltsvorschüssen und geliehenen Beträgen von Mitgliedern der Pfarrgemeinde ergaben. Das Gehalt des Pfarrers wird aber gepfändet. Die Rückzahlung kann bis zu 20 Jahre dauern. Ob sein „Schützling“ ihm dabei hilft, ist ungewiss. Nach zwei Wochen Auszeit nimmt Benezeder sein Pfarramt wieder auf – er muss aber eine Therapie machen.
Pfarrer gewährte trotz geplanter Abschiebung Kirchenasyl
„Es ist wichtig, dass er aus der emotionalen Abhängigkeit zu dem Mann herauskommt“, hieß es aus dem Pfarrgemeinderat. Die Identität des Geldempfängers wird verschwiegen. Im Ort munkelt man, es sei ein 30jähriger Mann, der schon immer Probleme hatte.
Seine Hilfsbereitschaft brachte Benezeder bereits im Vorjahr in die Schlagzeilen: er gewährte einer vor der Abschiebung stehenden Armenierin Kirchenasyl. Kurz bevor die Situation eskalierte, ging die abgelehnte Asylwerberin freiwillig.
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