Freistadt und Wels: Bevölkerung bangt um ihre Kasernen

Für OÖ. Landesregierung in Stein gemeißelt: Garnisonen müssen bleiben

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Welche Reformpläne für das Heer Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in ihrem Tornister auch immer herumschleppen mag, die Kasernenstandorte in Oberösterreich wird sie nicht in Frage stellen dürfen. Darin scheint sich die Landesregierung einig zu sein.

„Eine moderne Landesverteidigung braucht die starken oö. Kasernenstandorte“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und setzt sich wie FPÖ-Klub­obmann Herwig Mahr für deren Erhaltung ein. Denn ihnen käme im Katastrophenfall eine nicht wegzudenkende Aufgabe zu.

Dass nun, nach den Kasernenschließungen in Kirchdorf (2008) und in Ebelsberg (2015), „erneut kleinere, regionale Standorte am seidenen Faden hängen“, wertet der freiheitliche Wehrsprecher Michael Gruber als ein „katastrophales Signal“.

Keinesfalls sollen Garnisonen geschlossen werden, versucht die Ministerin zu beruhigen, nachdem sie wegen ihres Reformvorhabens heftigem Gegenwind – nicht nur aus Oberösterreich – ausgesetzt war. Die Botschaft hörte man wohl, doch nach dem Airbus-Sager von Frau Tanner könne er ihren Beschwichtigungen bezüglich Kasernenerhalts keinen Glauben mehr schenken, kontert Gruber.

Zumal die Ministerin durchaus Schließungsvorhaben kleinerer Kasernen anvisiert, wenn auch in Kärnten. Dennoch oder gerade deshalb verlangt der Welser Bürgermeister Andreas Rabl nun auch eine Bestandsgarantie für die Hessen-Kaserne in seiner Stadt.

Dort sind bekanntlich die Leopard-Kampfpanzer stationiert, die man – einschließlich der Wartungshallen – eigentlich modernisieren wollte. Auch in der Tilly-Kaserne in Freistadt wartet man noch immer auf die versprochene Stationierung einer Pionier-Kompanie, doch nun hat man dort alle Hände voll zu tun, um die Garnison zu erhalten.

Zu diesem Zweck will Stadtrat Harald Schuh den Schulterschluss mit allen Fraktionen im Gemeinderat suchen, weil Kasernen – abgesehen von ihrer strategischen Bedeutung – auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind, wie Herwig Mahr bemerkt.

„Neben dem sicherheits­technischen Aspekt sind unsere Kasernen auch bedeutende Arbeitgeber für die jeweilige Region.“ Ohne ein schlagkräftiges Bundesheer, warnt Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner, steuere man auf ein „staatliches Fiasko“ zu.

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